In unserem Sonnensystem fliegen unzählige mehr oder minder große Asteroiden herum – in ganz unterschiedlichen Bahnen um die Sonne und mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Und nicht zuletzt natürlich auch in ganz verschiedenen Größen. Kollisionen mit anderen Himmelskörpern hat es in der Geschichte bereits gegeben. So gilt der Einschlag eines Asteroiden als wahrscheinlichste Theorie für das Aussterben der Dinosaurier. Ein Astroid gilt auch als mutmaßliche Ursache für das Tunguska-Ereignis 1908. Der Einschlag eines ausreichend großen Astroiden auf der Erde könnte ein ernsthaftes Problem für das Leben auf dem Planeten darstellen – derartige Szenarien malen sich etwa Filme wie Deep Impact aus. Um solch ein Szenario zu verhindern, hat die US-Weltraumbehörde NASA das Planetary Defense System ins Leben gerufen. Dieses soll nun erstmals an einem echten Asteroiden getestet werden.


Bild: asteroid, Kai Schreiber, Flickr, CC BY-SA 2.0

Asteroid fliegt 6800 km an der Erde vorbei

Es gibt keinen Grund zur Panik. Der Asteroid 2012 TC4, an dem die NASA ihr Abwehrsystem testen will, wird die Erde in einer Distanz von etwa 6800 Kilometer passieren. Das ist bezogen auf die Größe unseres Sonnensystems zwar ganz schön knapp – aber eben auch nicht gefährlich.

Mit einem Durchmesser von 10 – 30 Metern ist TC4 zudem weit von der Größe entfernt, die dem Leben auf der Erde ernsthaft gefährlich werden könnte. Der Asteroid kam schon 2012 dicht an die Erde heran. Dieses Mal wollen die Forscher der NASA ihn nicht nur beobachten, sondern auch Teile des Planetary Defense System im Praxiseinsatz an dem Asteroiden testen.


This time we are adding in another layer of effort, using this asteroid flyby to test the worldwide asteroid detection and tracking network, assessing our capability to work together in response to finding a potential real asteroid threat„, so Michael Kelly von der NASA

Praxistest für die Tracking-Fähigkeiten der NASA

Es ist das erste Mal, dass das Planetary Defense System an einem echten Asteroiden getestet wird. Das sogenannte Planetary Defense Coordination Office (PDCO) wurde erst letztes Jahr gegründet und hat das Ziel, Himmelskörper zu überwachen, die dicht genug an die Erde kommen und groß genug sind, um eine echte Gefahr zu sein.

This is a team effort that involves more than a dozen observatories, universities and labs across the globe so we can collectively learn the strengths and limitations of our near-Earth object observation capabilities“, so Vishnu Reddy von der University of Arizona, die die Übung koordinieren soll. TC4 ist ein hervorragendes Testobjekt, um die Tracking-Fähigkeiten des planetaren Abwehrsystems zu testen, da die Wissenschaftler nur sehr wenig über die Laufbahn des Himmelskörpers wissen.

„It will be incumbent upon the observatories to get a fix on the asteroid as it approaches, and work together to obtain follow-up observations than make more refined asteroid orbit determinations possible“, erklärt Paul Chodas von NASAs Center for Near-Earth Object Studies.

Bisher beschränkt sich das Planetary Defense System jedoch auf ein Tracking-System. Noch gibt es nicht wirklich effiziente Gegenmaßnahmen, mit denen ein Asteroid, der tatsächlich auf Kollisionskurs mit der Erde ist, bekämpft werden könnte. Es gibt daher zahlreiche Experten, die schon lange den Bau eines Raumfahrzeugs anmahnen, das Asteroiden sozusagen abfangen kann.

via Futurism

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