Seit gestern ist das weltweit am weitesten fortgeschrittene Solarsegel-Raumschiff im All. Gestartet ist es vom Launch Complex 1 der Firma Rocket Lab in Mahia in Neuseeland. Der Start markiert den Beginn der Mission „The Swarm“.


Bild: NASA

Ultraleichtes Segel in der Testphase

Das Advanced Composite Solar Sail System (ACS3) der NASA hat lediglich die Größe einer Mikrowelle, kann aber innerhalb von 25 Minuten ein mikroskopisch dünnes Solarsegel aus Kunststoff entfalten, dass eine Fläche von 80 Quadratmeter hat und von einem sieben Meter langen Mast gestützt wird.

Es handelt sich dabei bei weitem nicht um das erste Solarsegel, das ins All geschickt wird. Aber mit dem Mast aus einem sehr leichten Polymer-Verbundwerkstoff, der flach am Raumschiff angelagert werden kann, ist das System ein großer Schritt in Richtung stabilerer und leichterer Sonnensegel.


Bild: Rocket Lab

Auf dem Weg zu riesigen Solarsegeln

Der Start der Mission wurde aufgrund von technischen Schwierigkeiten um 32 Minuten verschoben, sodass das ACS3 letztlich mit etwas Verspätung an Bord einer Electron-Rakete ins All abhob. Außerdem gehörte ein Erdbeobachtungssatellit des Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) zur Nutzladung der Rakete.

Nach erfolgreicher Trennung der ersten Phase der Rakete, die dann kontrolliert in der Atmosphäre verglühte, wurde der NEONSAT-1-Satellit des KAIST erfolgreich in einer Höhe von 520 Kilometern in der Umlaufbahn platziert. ACS3 wurde dann eine Stunde und 45 Minuten nach dem Start ausgebracht und befindet sich nun auf einem sonnensynchronen Orbit in einer Höhe von 1.000 Kilometern.

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Der Curie-Antrieb der letzten Stufe der Rakete kann wiederholt gestartet werden und verschiedene Elemente der Nutzlast so in verschiedene Orbits bringen, ohne das deren bordeigene Antriebssysteme zum Einsatz kommen müssen. Die letzte Stufe der Rakete, die sogenannten Kick Stage, brachte sich nach Erfüllung ihrer Aufgaben selber auf einen Kurs, der sie in der Atmosphäre verglühen ließ.

Die Daten der Mission des ACS3-Systems werden zum Einsatz kommen, um das Design des Segels zu verbessern sowie es letztlich auf eine Fläche von 2.000 Quadratmetern hochzuskalieren. Diese großen Sonnensegel sollen dann eines Tages Missionen mit großer Reichweite und hohen Reisegeschwindigkeiten ermöglichen, ohne dass ein Treibstoff benötigt wird.

via Rocket Lab

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