Wer in Frankreich ab 1. März für motorisierte Fahrzeuge wirbt, muss gleichzeitig umweltfreundliche alternative Fortbewegungsmittel empfehlen. Das gilt für jede Art von Werbemedium, ob Internet, TV, Kino, Printmedien oder Plakatwände. Der Gesetzgeber gibt dafür sogar konkrete Formulierungen vor, damit die Werbetreibenden sich nicht clever um die Botschaften herummogeln können. Die Frage ist: Wie kommt das bei den Konsumenten an?


Einfach mal aufs Rad umsteigen: Das soll die Empfehlung französischer Autowerbespots sein.

Die Werbenden erhalten eine Auswahl von Sätzen

Das Gesetz erinnert an den dauernd wiederholten Slogan, den wir hier in Deutschland kennen: »Zu Risiken und Nebenwirkungen …« Dieser Satz ist bei Arzneimittelwerbung zwingend vorgeschrieben und wird deshalb immer und immer wieder wiederholt. Wie viele Menschen sich allein deswegen über die Risiken und Nebenwirkungen des von ihnen ausgewählten Produktes informieren, ist nicht feststellbar. Besonders viele werden es wohl nicht sein. Bei den Autowerbespots besteht immerhin eine gewisse Auswahl an Sätzen, die jeweils auf mindestens ein alternatives Verkehrsmittel hinweisen, von Schusters Rappen über das Fahrrad bis hin zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Botschaften lauten beispielsweise so:

»Ziehen Sie Sharing-Möglichkeiten in Betracht«.
Oder: »Nutzen Sie im Alltag öffentliche Verkehrsmittel.«
Oder: »Gehen Sie kurze Strecken zu Fuß oder fahren Sie mit dem Fahrrad.«


Es drohen Strafen von bis zu 100.000 Euro

Falls die Werbetreibenden die vorgegebenen Sätze nicht einbauen, drohen ihnen hohe Bußgelder. 50.000 Euro soll jeder einzelne Vorfall kosten, und wenn die Verstöße nicht enden, können sogar 100.000 für einen einzigen ausgestrahlten Werbespot fällig werden. Diverse Umweltorganisationen fordern sogar ein generelles Werbeverbot für Autos, der Gesetzgeber ist hinter dieser Forderung immerhin noch zurückgeblieben. Seit 2001 gilt zudem in der ganzen EU die Offenlegung des jeweiligen Kraftstoffverbrauchs mitsamt den CO2-Emissionen. Jetzt kommt noch die Einstufung in die neuen Emissionsklassen hinzu.

Bei verarbeiteten Lebensmitteln müssen Werbende in Frankreich seit 2007 schon diverse Slogans anfügen, die dazu auffordern, sich gesund zu ernähren. Ist Frankreich dadurch gesünder geworden? Das lässt sich nicht eruieren.

Quelle: t3n.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.