Allein Großbritannien produziert im Jahr etwa 500.000 Tonnen Fischabfälle, die normalerweise ungenutzt vergraben oder verbrannt werden. Eine Studentin der University of Sussex widmete diesem verlorenen Material ihre Abschlussarbeit und ebnete damit wieder ein kleines Stück des Weges in Richtung einer plastikfreien Welt.


Von kallernaEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Lucy Hughes gewann den UK James Dyson Award

Verschiedene Arten von Stärke wurden bereits als perfektes Rohmaterial entdeckt, um kompostierbaren Plastikersatz daraus zu produzieren. Die Absolventin Lucy Hughes nahm sich nun ein anderes Material vor, das in Unmengen vorhanden ist: Fischabfälle. Um sie zu erhalten, müssen keine weiteren natürlichen Ressourcen mehr ausgeschöpft werden. Außerdem wird für ihre Verwertung nur vergleichsweise wenig Energie benötigt, ein weiterer Pluspunkt auf der Umweltskala. Für ihre Arbeit gewann Hughes den UK James Dyson Award und erhielt jede Menge mediale Beachtung.

Als Labor diente der studentische Küchenherd

Fischschuppen und Häute sind es, die die junge Frau interessieren. Sie kommt zu dem Schluss, dass sich allein die Abfälle aus dem Kabeljaufang im Atlantik in 1.400 MarinaTex-Taschen umsetzen lassen. Das nötige Bindemittel fand sie, als sie an der Küste von Sussex Agar fand, eine gelatineartige Substanz, die von den Zellwänden mancher Rotalgen stammt. Mehr als 100 Experimente später hatte sich ein Bioplastik-Mix ergeben, der wirklich nützlich erschien. Als Labor diente Hughes der Küchenherd in ihrer studentischen Unterkunft. Die Reißfestigkeit des Fisch-Plastiks liegt höher als bei LPDE (Polyethylen mit niedriger Dichte), dem Material, das normalerweise für Plastiktüten verwendet wird.


Ein großer Gewinn für Mutter Erde

Ihren Preis nahm die Erfinderin am 19. September entgegen, mit dabei waren 2.000 Pfund Belohnung. Nun geht es weiter zur internationalen Ausscheidung, wo es mit etwas Glück noch einmal 30.000 Pfund für sie zu gewinnen gibt. Doch was ist dieses Geld im Vergleich zu dem, was Mutter Erde gewinnt, wenn wir endlich eine plastikfreie Zivilisation geschaffen haben?

Quelle: dezeen.com

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