Vier Jahre nach einem gescheiterten ersten Versuch ist es nun gelungen: Erstmals gelang es der indischen Weltraumbehörde, eine Sonde auf dem Mond zu landen. Chandrayaan-3 setzte am Mittwochnachmittag in der lunaren Südpolarregion auf und soll dort mindestens zwei Wochen verbringen. Nach den USA, Russland und China ist Indien die vierte Raumfahrtnation, die die Oberfläche des Mondes mit einer unbemannten Mission erreichen konnte.


Bild: ISRO

Herausfoderung Mondlandung

Man könnte denken, dass eine unbemannte Landung auf dem Mond mehr als 50 Jahre nach den bemannten Mondmissionen des Apollo-Programms keine große Sache sei. Doch das Gegenteil scheint der Fall: Auch in der modernen Raumfahrt stellt der Mond eine Herausforderung dar, was erst vor wenigen Tagen noch einmal deutlich wurde, als die russische Raumsonde Luna-25 bei einem Landeversuch auf dem Mond abstürzte. Anfang des Jahres scheiterte auch Japan bei dem Versuch, mit einer Sonde auf dem Mond zu landen. 2019 scheiterte ein israelischer Landeversuch, und die Überreste der indischen Chandraayan-2 Sonde liegen heute über ein Trümmerfeld von 750 Metern Durchmesser auf dem Mond verteilt. Kurz: Auch im Zeitalter der modernen Raumfahrt ist das Landen auf dem Mond nicht so einfach.

Vier Jahre nach dem gescheiterten Versuch mit Chandraayan-2 gelang Indien nun jedoch seine erste Mondlandung. Chandrayaan-3 startete am 14. Juli 2023 und erreichte am 5. August den Mondorbit. Am 17. August trennte sich die Sonde dann von ihrer Muttersonde und begann den Landeanflug. Am 23. August 2023 gegen 14:34 mitteleuropäischer Zeit erfolgte dann die erfolgreiche Landung. Die indische Weltraumbehörde ISRO bestätigte, dass Chandrayaan-3 eine „sanfte Landung auf dem Mond“ hingelegt habe. Es handelt sich dabei um die erste Landung Indiens auf einem anderen Himmelskörper. Das Land reiht sich damit als vierte Nation in die Reihe der Nationen ein, denen es gelang, Sonden auf dem Erdtrabanten zu landen.


Wassereis auf dem Mond

An Bord des indischen Mondlanders befindet sich ein 26 Kilogramm schwerer Rover. Mit seiner Hilfe sollen die Bedingungen in der lunaren Südpolregion erforscht werden. Dafür ist mindestens ein Mondtag vorgesehen, was unter irdischen Bedingungen einem Zeitraum von zwei Wochen entspricht. Wegen seiner Wassereisvorkommen ist die Gegend rund um den lunaren Südpol ein vielversprechender Kandidat als Standort für künftige Mondstationen.

Mithilfe eines Laserspektroskops und eines Röntgenspektrometers soll der indische Rover vor allem die chemische und elementare Zusammensetzung des Untergrunds an der Landestelle sowie in der Umgebung untersuchen. Die Landesonde selber ghat zusätzlich ein Seismometer sowie ein Instrument für die Plasma- und Ionenmessung und ein Messgerät für thermische Tests an Bord.

via ISRO

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