Weite Teile Thailands leiden aktuell unter einer großen Dürre. In 22 der insgesamt 76 Provinzen des Landes fällt weniger Regen als benötigt. Anstatt aber einfach auf den Wettergott zu hoffen, setzt die thailändische Regierung traditionell auf moderne Technik. Deshalb wurde auch nun wieder eine spezielle Fliegerstaffel in Gang gesetzt. Diese macht sich eine Besonderheit der thailändischen Dürre zu eigen: Oftmals gibt es dort nämlich Wolken am Himmel, die allerdings keinen Regen abgeben. Mit Hilfe von speziell entwickelten Chemikalien und Trockeneis versuchen die Flugzeuge daher die Wolken zur Abgabe von Regen zu animieren. Auch der Aufbau ganzer Wolkenfelder ist möglich.


Der künstliche Regen soll die Wasserspeicher des Landes vor dem austrocknen bewahren

Bereits im vergangenen Jahr mussten die Thailänder vergleichsweise lange auf den Monsun warten, der dann auch noch eher schwach ausfiel. Die Wasserspeicher des Landes sind daher aktuell nur halb gefüllt. Sollte der Monsun – der für gewöhnlich Ende Juni den meisten Regen bringt – auch in diesem Jahr verspätet und schwach eintreffen, könnte sich die Situation weiter verschärfen. Die Regierung hat daher ihre Regenflugstaffel in Gang gesetzt. Dabei wird zunächst versucht mit Hilfe von Salz die Wolkenentstehung anzuregen. Dann kommen verschiedene Chemikalien zum Einsatz, die für ein Wachstum der Wolken sorgen sollen. Im letzten Schritt ist es dann das Trockeneis, das den tatsächlichen Regenguss in Gang setzt.


Der thailändische König hatte die entscheidende Idee

Das Verfahren ist dabei auch unter dem Namen „Fon luang“ bekannt – was so viel heißt wie „königlicher Regen“. Denn es war der thailändische König Bhumibol Adulyadej, der bereits 1956 die Idee hatte, die vorhandenen Wolken zum Abregnen zu zwingen. In der Folge finanzierte er entsprechende Forschungsprojekte und konnte letztlich 1969 erstmals künstlichen Regen erzeugen. Seitdem wurde die Technik immer weiter entwickelt und soll nun auch in diesem Jahr die anhaltende Dürre zu überwinden helfen. Zukünftig könnte die Technik dabei auch international an Relevanz gewinnen. Denn der Klimawandel sorgt zunehmend dafür, dass das Wetter weniger berechnbarer wird und es zu längeren Dürreperioden kommt.

Via: Phys.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.