Waldbrände sind logischerweise kein ganz neues Phänomen. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat die Zahl der unkontrollierten Feuer aber stark zugenommen. Verantwortlich dafür ist in nicht wenigen Fällen menschliches Fehlverhalten. Bereits bekannt ist, dass dies fatale Auswirkungen auf die Menschen vor Ort haben kann. Die Folgen reichen von Todesopfern bis hin zu zerstörten Ortschaften. Auch das lokale Ökosystem wird durch die Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Eine neue Studie kommt nun aber zu durchaus überraschenden Ergebnissen. Denn die Waldbrände können auch Ökosysteme zerstören, die tausende Kilometer entfernt sind und von den Flammen gar nicht erreicht werden. Nachgewiesen wurde dies anhand der schweren Waldbrände in Australien im Jahr 2019. Damals brannten immerhin 21 Prozent der Laub- und Mischwälder des Landes ab. Für Schäden sorgten dabei nicht nur die Flammen selbst, sondern auch der entstehende Rauch.


Bild: Tatiana Bulyonkova from Novosibirsk, Russia [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)]

Die Aschewolken wirken wie ein natürlicher Dünger

Dieser wird von den starken Winden teilweise tausende Kilometer weit verbreitet. So sorgen Waldbrände im Mittleren Westen der USA schon einmal dafür, dass sich die Luftqualität in New York massiv verschlechtert. Für den Menschen sind die Rauchschwaden keineswegs ungefährlich. Denn die Partikel in der Luft sind teilweise giftig und können von der menschlichen Lunge nur schwer verarbeitet werden. Je nach dem wie der Wind gerade steht, können die Rauchwolken aber auch auf den Ozean hinausgetrieben werden. Hier werden die Giftstoffe dann nur selten von Menschen eingeatmet. Allerdings kommen hier andere Eigenschaften zum Vorschein. Denn in den Rauchschwaden ist beispielsweise auch viel Eisen enthalten. Unter bestimmten Umständen kann die durch den Wind transportierte Asche daher wie ein natürlicher Dünger wirken. Das klingt allerdings besser als es tatsächlich ist. Denn die Auswirkungen lassen sich nur schwer kontrollieren.

Algenteppiche zerstören lokale Ökosysteme

So wurde die Aschewolke bei den australischen Waldbränden im Jahr 2019 weit auf den Ozean hinausgetrieben. Dort befand sich ein Gebiet mit einem vergleichsweise niedrigen Eisengehalt. Dies hatte zur Folge, dass der Ascheregen für eine starke Vermehrung der dortigen Algen sorgte. Letztlich entstand ein riesiger Algenteppich mitten im Ozean, der in seinen Ausdehnungen sogar den australischen Kontinent übertraf. Grundsätzlich sind solche Algenansammlungen keine Seltenheit. In der Regel entstehen sie, wenn menschliche Aktivitäten in das fein ausbalancierte Ökosystem eingreifen. Oftmals ziehen beispielsweise zu viele tierische Ausscheidungen oder eine ungezielte Überdüngung entsprechende Effekte nach sich. In diesem Fall schien der Mensch allerdings zunächst unschuldig zu sein. Denn der Algenteppich entstand tausende Kilometer entfernt von menschlichen Aktivitäten. Nun aber konnten die Forscher nachweisen, dass dies nur die halbe Wahrheit ist.


Via: Vox

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