Die Produktionsverfahren in der Textilindustrie stammen teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert. Dies bringt zahlreiche Nachteile mit sich. So ist der Vorgang sehr arbeitsintensiv und es werden Unmengen an Frischwasser benötigt. Fast die komplette Textilproduktion ist daher inzwischen nach Asien abgewandert, wobei die dadurch entstehenden Transportwege auch nicht zu einer besseren Umweltbilanz beitragen. Forscher der Loughborough University arbeiten daher – in Zusammenarbeit mit dem Textilkonzern Yeh Group – an einer revolutionären neuen Produktionstechnik. Dabei soll ein 3D-Drucker in die Lage versetzt werden, in einem einzigen Produktionsschritt aus einem Polymer individuelle Kleidungsstücke zu fertigen. Bereits in rund 18 Monaten soll das Projekt abgeschlossen sein und die entsprechende Technik zur Verfügung stehen.


Zwischenschritte sollen vollständig eliminiert werden

Auch bisher ist es schon möglich, 3D-Drucker Kleidungsstücke produzieren zu lassen. Dafür werden aber dann mehrere Arbeitsschritte benötigt, was das Verfahren wieder arbeits- und personalintensiv macht. Das Ziel des neuen Forschungsprojekts ist es daher, die Zwischenschritte zu eliminieren. Der Drucker soll vielmehr einen Auftrag erhalten und dann selbstständig arbeiten. Im Idealfall kann dann nach 24 Stunden das fertige Kleidungsstück entnommen werden. Auf den ersten Blick scheint es sich dabei um ein eher langsames Verfahren zu handeln. Die Forscher setzen aber auf eine zunehmende Verbreitung von 3D-Druckern, was eine dezentrale Produktion ermöglichen würde. Riesige Textilfabriken würden dann der Vergangenheit angehören.


Die Verbindung mit dem 3D-Scanner ermöglicht Maßanfertigungen

Der 3D-Druck von Klamotten hat aber noch einen weiteren Vorteil: Sie lässt sich auf simple Art und Weise mit einem 3D-Scanner verbinden. So kann am Computer dann tatsächlich ein exakt auf den Kunden zugeschnittenes Modell entworfen werden. Bei T-Shirts mag diese Funktion nicht so entscheidend sein, bei Schuhen aber beispielsweise kann dies den Tragekomfort enorm erhöhen. Aber auch bei Hemden und Anzügen setzen Kunden ja bereits heute teilweise auf maßgeschneiderte Lösungen. Der 3D-Drucker wäre dann gewissermaßen der Maßschneider für jeden. Vorausgesetzt natürlich die produzierte Kleidung lässt sich auch bequem und ohne Nebenwirkungen tragen – dies wird sich am Ende des Projekts zeigen.

Via: Loughborough University

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