Auf der Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen forschen Wissenschaftler auf der ganzen Welt in Richtung Treibstoffe aus erneuerbaren Quellen. In Ghana wird derzeit ein System getestet, das Kakao in Biotreibstoff umwandeln soll. Dabei werden die Abfälle verwendet, die bei der Ernte anfallen – der Schokoladegenuss wird also nicht eingeschränkt. Das Projekt wird von der University of Nottingham in Großbritannien finanziert. Ghana ist weltweit einer der größten Kakao-Produzenten.


Bild: Karunakar Rayker, via Wikimedia Commons

Elektrizität aus Kakaoschalen

Die Herstellung von Schokolade ist ein globaler Industriezweig mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro. Der für die Produktion verwendete Kakao kommt zu einem großen Teil aus Afrika. Bei der Ernte fallen jedoch eine Menge Abfälle an. „ Every ton of cocoa beans harvested generates 10 tons of cocoa pod husks„, so Jo Darkwa von der University of Nottingham. Diese Kakao-Schalen verbleiben normalerweise auf der Plantage, nachdem die Kakao-Bohnen extrahiert wurden. Dort verwesen sie. Neben einer möglichen Verwendung als Pflanzendünger gibt es nun noch eine andere Möglichkeit, die Schalen der Bohnen weiterzuverwenden: Forscher haben ein System entwickelt, dass aus den Schalen Biotreibstoff herstellen kann. Die Schalen werden zu Pellets verarbeitet, die in Biogeneratoren verbrannt werden und so grüne Energie aus Biotreibstoff herstellen können. „ Feasibility studies indicate that cocoa pod husks could be converted into valuable biofuels and become an important energy supply for rural areas that only have 15 percent coverage at present„, so Darkwa.


Das System bietet viele Vorteile

Bei dem Kakaoschalen-Pellets handelt es sich nicht nur um innovative grüne Technologie, sondern es gibt auch sekundäre positive Effekte:

  • Besserer Zugang zu Elektrizität: Das Projekt könnte dazu beitragen, das Versprechen der ghanaischen Regierung einzulösen, bis 2030 jedem Ghanaer Zugang zu elektrischer Energie zu verschaffen.
  • Positive Effekte auf das Klima und die Gesundheit: Aktuell nutzen etwa 80 Prozent aller Haushalte in Ghana Holz als primären Brennstoff zum Kochen. Das führt nicht nur zur Abholzung großer Gebiete, sondern auch zur Verschmutzung der Luft in den Häusern.
  • Das Projekt schafft Jobs: Das Biotreibstoff-System würde bei umfassender Implementierung Arbeiter für die Verarbeitung der Kakaoschalen benötigen. So würden zusätzliche Jobs in ländlichen Gebieten geschaffen.

Tests sollen im Juli beginnen

Undoubtedly, provision of sustainable energy services through cocoa pod husks would go a long way towards improving the quality of lives and thus alleviate poverty in rural communities as well as fight against climate change„, erläuterte Darkwa gegenüber dem Climate News Network.

Der Prototyp des Systems soll an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology im Juli 2019 getestet werden. Das Team will einen kleinen Biogenerator bauen, der die Kakaoschalen-Pellets in einem geschlossenen System verbrennen soll, um Elektrizität zu generieren. Jedes dieser kleinen Systeme kostet etwa 50.000 US-Dollar. Wenn der Prototyp erfolgreich betrieben werden kann, könnte das System auch in anderen Ländern getestet werden.

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