Greta arbeitet im Pflegeheim, sie kostet 20.000 Euro und ist ein menschenähnlicher Roboter. Pflegerische Aufgaben übernimmt sie aber nicht, dafür sind weiterhin echte Menschen zuständig. Sie soll die Fachkräfte an anderer Stelle entlasten, nämlich bei der Animation und Motivation der Senioren. Die alten Leute machen tatsächlich eifrig mit und haben für »ihre Greta« nur gute Worte übrig.


Symbolbild

Greta braucht selbst noch ständige Betreuung

Dem Fachkräftemangel wirken Roboter wie Greta nicht entgegen, denn sie brauchen selbst (noch) ständige menschliche Begleitung. Im Lübecker Pflegeheim ist es die Betreuungskraft Jutta Tandler, die ihre digitale Kollegin per Tablet dirigiert und bei Fehlfunktionen einspringt. Wenn alles gut läuft, steht Greta mitten im Stuhlkreis, begrüßt die Senioren, hält Small Talk und animiert die Menschen zu verschiedenen Aktionen. Beispielsweise singt sie gemeinsam mit den Heimbewohnern, stellt ihnen Rätsel und schaut ihnen sogar »in die Augen«. Außerdem animiert Greta die Senioren zu verschiedenen Bewegungsübungen und stellt Jutta Tandler dabei frei, sodass diese sich um einzelne alte Menschen kümmern kann, die der Sache nicht ganz gewachsen sind.

Pilotprojekt der Fachhochschule Kiel in der Probephase

Das System befindet sich allerdings noch in der Probephase, begleitet wird das Projekt von Wissenschaftlern der Fachhochschule Kiel. Sie sind dafür zuständig, die Programmierung immer wieder neu anzupassen, damit sie besser zum Alltag der Pflegekräfte passt. Demnächst soll Greta per Handy oder Fernbedienung steuerbar werden. Die Roboterdame ist nicht ganz allein auf weiter Flur, ihr Gegenstück arbeitet in einem Rendsburger Heim.


Beide Androiden sind mit extra-großen Augen und einem runden Gesicht ausgestattet, für mehr Sympathie und Aufmerksamkeit. Die Physiotherapie-Professorin Dr. Katharina Scheel von der Fachhochschule Kiel sagt dazu, man habe »festgestellt, dass das die Senioren dauerhaft motivieren kann.« Tatsächlich äußert sich die Zielgruppe positiv, sie finden das Programm abwechslungsreich und meinen, der Roboter gehöre »jetzt mit dazu«. Die Pilotphase dauert noch zwei Jahre, danach fällt die Entscheidung, ob Greta zur Dauereinrichtung wird – und ob die Roboter noch weitere Pflegeheime unter ihre Fittiche nehmen.

Quelle: ndr.de

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