Rinder emittieren in Deutschland laut Welternährungsorganisation pro Jahr rund 590.000 Tonnen Methan, ein Gas, das 25 Mal klimawirksamer ist als Kohlendioxid. Umgerechnet sind das fast 15 Millionen Tonnen. Das sind fast zwei Prozent der gesamten CO2-Emissionen. Forscher an der Dänischen Technischen Universität in Lyngby, der Universität Kopenhagen und mehrere Industrieunternehmen optimieren jetzt Biofilter, die das Methan zumindest teilweise zerstören. Es handelt sich um Kompost, in dem methanfressende Bakterien leben. Die Abluft der Ställe wird hindurchgeleitet, die Mikroorganismen bedienen sich ihrer, um ihren Energiebedarf zu decken. Übrig bleiben Wasser und Kohlendioxid, das zwar auch das Klima belastet, aber weitaus weniger. Die dänischen Forscher schätzen, dass bakteriendurchsetzter Kompost die Methanemissionen um 20 Prozent verringern kann, weil die Bakterien nicht alle Moleküle knacken können.


Kühe Metangas
Foto: Curious Cows, Micolo J, Flickr, CC BY-SA 2.0

Biofilter killen auch üble Gerüche

Positive Nebeneffekte der Biofilter ist die Reduzierung von Ammoniak und damit die Geruchsbelästigung. Das ist vor allem bei Schweineställen wichtig, denn die stinken förmlich zum Himmel.

Bakterienbesetzte Biofilter wurden bereits auf Deponien eingesetzt, bevor es den Zwang zur Verbrennung des Mülls gab. Diese Technikmuss jetzt an die besonderen Bedingungen angepasst werden, die in Ställen herrschen. Noch in diesem Jahr soll ein Teststall mit Biofiltern ausgestattet werden.


Danish Crown, ein fleischverarbeitendes Unternehmen, und der Molkereibetrieb Arla, der auch in Deutschland sehr bekannt ist, zeigen sich an der Technik bereits interessiert, vor allem, weil es ein kostengünstiges Verfahren ist. Es kann durchaus sein, dass Methanemissionen mit Umweltabgaben belegt werden. Dann zahlen sich die Bakterien schnell aus.

Abluftverbrennung würde dem Klima schaden

Ein Alternative wäre die Verbrennung der methanhaltigen und teilweise stark riechenden Abluft. Dabei würde, weil es nicht ohne zusätzliches Methan geht, allerdings wieder viel Kohlendioxid freigesetzt. Denn die Methankonzentration in der Abluft ist so gering, dass sie von allein nicht brennt.

Die größten Effekte zugunsten der Umwelt lassen sich durch eine Abgasbehandlung von Rinderställen erzielen. Denn sie sind mit einer Emission von 100 Gramm Methan pro Tag die schlimmsten Umweltsünder. Schweine dagegen kommen gerade mal auf zwei Gramm.

 

via DTU

 

 

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