Anfang November fiel die Entscheidung: Die Wirtschafts- und Verkehrsminister der norddeutschen Bundesländer ziehen gemeinsam an einem Strang, um Vorreiter in Sachen Wasserstoff-Technologie zu werden. Zu einer ersten Beratung trafen sich die politischen Entscheidungsträger in Lübeck und verabredeten sich, die grüne Energiewirtschaft auf diesem Sektor entscheidend voranzutreiben.


Wasserstoff als grüne Energie der Zukunft? Norddeutschland hat sich dafür entschieden

Schleswig-Holstein bietet sich als idealer Standort an

Bis zum Jahr 2035 geben sich die Bundesländer Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern Zeit, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Im ersten Schritt sollen die Kapazitäten für die notwendige Elektrolyse ausgebaut werden, um dann den im Norden reichlich vorhandenen Ökostrom zur Wasserstoffproduktion einzusetzen. Der Kieler Landtag hat sich jetzt schon eingehakt und eine große politische Mehrheit für dieses Konzept mobilisiert. Nun ist die Landesregierung von Schleswig-Holstein am Zug, einen konkreten Maßnahmenkatalog zu erarbeiten. Gerade dieses Bundesland produziert mehr Strom aus regenerativen Quellen, als es selbst benötigt. Überschüsse können also dazu genutzt werden, die Wasserstofftechnologie auf umweltschonende Weise voranzutreiben.

Auch die Bundesregierung unterstützt die Pläne

Der gewonnene Wasserstoff soll demnächst in großem Ausmaß Autos und Schiffe antreiben, aber auch der Wärmeerzeugung dienen in der industriellen Produktion eingesetzt werden. Mit viel Glück und noch mehr Eifer, so die Hoffnung, könnte Norddeutschland somit zu einem Dubai 2.0 werden, einem Ort, der die Welt mit neuer, sauberer Energie versorgt. Die Bundesregierung mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier unterstützt den Plan und arbeitet ebenfalls an einer Zukunftsstrategie. Altmaier verglich diesen neuen Weg mit der Energiewende, schränkt aber ein: »Diesmal darf es nicht so teuer werden.« Der Minister denkt sogar schon über grünes Kerosin nach; er möchte mit Hilfe von Wasserstoff synthetische Kraftstoffe kreieren, die auch in der Luftfahrt eingesetzt werden können.


Der Airbus-Konzern sieht zwar noch Hürden und Hindernisse auf dem Weg zur grünen Energie im Flugverkehr. Er beschäftigt sich trotzdem derzeit mit den Möglichkeiten für Wasserstoff-Antriebe und klimaneutrale Brennstoffe. Bis zum Jahr 2035 soll es erste Passagierflugzeuge mit emissionsarmem Antrieb geben – wenn alles glattläuft. So erfasst die grüne Energie nicht nur Norddeutschland, sondern bald auch den Luftraum.

Quelle: focus.de

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