Man überlasse es dem US-Militär, ambitionierte und teure Projekte anzugehen, manchmal einfach nur, um herauszufinden, ob das Geplante umgesetzt werden kann. In einem aktuellen Projekt möchte das Air Force Research Laboratory (AFRL) eine spannende Vision umsetzen: Solarenergie, die im All gewonnen und dann zur Erdoberfläche übertragen wird. Bild: AFRL Solarenergie aus dem All Das Projekt läuft unter dem Kürzel SSPIDR (Space Solar Power Incremental Demonstrations and Research) und möchte Technologien entwickeln, die das ambitionierte Vorhaben umsetzbar machen – natürlich mit dem Fokus auf einen militärischen Einsatz der so gewonnenen Solarenergie. “Ensuring that a forward operating base maintains reliable power is one of the most dangerous parts of military ground operations. Convoys and supply lines are a major target for adversaries. Ground-based solar, while seemingly an attractive solution, is limited by area, the size of collectors required and climate,“ the narrator adds. „But if the solar panels were in orbit, they could have unfettered access to the sun’s rays, providing an uninterrupted supply of energy“, heißt es in einem Video der Air Force. Der Plan des AFRL ist es, Sonnenenergie im All mittels speziell ausgerüsteter Satelliten zu gewinnen, dort in Radiowellen (RF) umzuwandeln und zur Erde zu schicken. Dort sollen dann Antennen eingesetzt werden können, um die RF-Energie wieder in nutzbaren Strom umzuwandeln. Im Rahmen des SSPIDR-Projekts soll nun die technologische Basis für solch ein System geschaffen werden. Dafür plant die Air Force eine Reihe von Experimenten auf dem Boden und in der Luft, um die erforderlichen Technologien weiterzuentwickeln. Ein erstes Experiment läuft bereits So wird beispielsweise in einem Experiment unter dem Namen „Arachne“ die Energieumwandlung im All mittels speziell entwickelter Technologie vom Projektpartner Northrop Grumman getestet werden. Die entsprechende Mission soll Arachne im Jahr 2024 in den Erdorbit bringen. Im Rahmen von Experimenten namens SPINDLE und SPIRRAL sollen außerdem kleine Prototypen entsprechender Satelliten getestet werden. Ein potentielles Problem könnte etwa die bei der Konvertierung entstehende Hitze sein. SPINDLE soll bereits 2023 starten. Aktuell läuft bereits das „Photovoltaic Radio-frequency Antenna Module Flight Experiment“, kurz PRAM-FX, das bereits Mai 2020 ins All gebracht wurde und mit dem die Effizienz des Umwandlungsprozesses von Solarenergie in RF-Energie untersucht werden soll. Auch wenn die Air Force aktuell vorrangig die militärische Anwendung solcher Technologien plant, wäre Solarenergie aus dem All nicht das erste Beispiel einer von und für das Militär entwickelten Technik, die später zivil genutzt wird. Außerdem untersucht auch die NASA bereits die Anwendbarkeit dieses Konzepts. via AFRL Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter