Erneuerbare Energien gelten als die Zukunft. Sowohl Solar- als auch Windanlagen haben allerdings ein Problem: Sie können nicht kontinuierlich Strom liefern. Aus diesem Grund werden Stromspeicher immer wichtiger. Ein britisches Startup verwendet flüssige Luft, um die Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern.


Bild: Highview Power

Strom speichern in flüssiger Luft

Batterien sind die offensichtliche Lösung, wenn es darum geht, den überflüssigen Strom von Windkraftanlagen zu speichern. Das britische Startup Highview Power geht einen anderen Weg: Seit 2018 betreibt das Unternehmen auf einer Mülldeponie in der Nähe von Manchester eine Demonstrationsanlage mit einer Leistung von fünf Megawatt, bei der Strom mit Hilfe von flüssiger Luft gespeichert wird.

Die Flüssigluft-Batterien verwenden die zu speichernde Energie, um Luft auf minus 196 Grad Celsius runter zu kühlen, wobei diese verflüssigt wird. Die flüssige Luft wird dann in großen, isolierten Tanks gesammelt und kann so wochenlang aufbewahrt werden, ohne dass erneut Energie hinzugeführt werden muss.


Wird die Energie wieder benötigt, weil die Windkraftanlagen zu wenig Strom ins Netz einspeisen, wird die gespeicherte Energie wieder freigesetzt. Dazu muss die Luft lediglich leicht erwärmt werden, bis sie wieder gasförmig wird. Bei diesem Vorgang dehnt sie sich um den Faktor 700 aus und kann so Turbogeneratoren antreiben, die Strom erzeugen. Die benötigte Wärme stammt dabei zum Teil aus der Kältemaschine selber und wird in isolierten Tanks in Form von heißem Wasser gespeichert. Zum Erwärmen der flüssigen Luft muss aber zusätzliche Energie zugeführt werden.

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Vorteile gegenüber herkömmlichen Batteerien

Die erste kommerzielle Anlage dieser Art in Nordengland kann 250 Megawattstunden Energie speichern, was theoretisch den Jahresbedarf von 62.500 Haushalten decken kann. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 50 Millionen Euro.

Mittelfristig will Highview Power mehrere Flüssigluft-Batterien in Großbritannien aufbauen, die das Stromnetz stabilisieren sollen. Dabei dürften die Baukosten sinken.

Die Anlagen bieten gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen Batterien den Vorteil, dass ihre Kapazität im Laufe der Jahre nicht abnimmt. Herkömmliche Batterien müssen nach 10 – 15 Jahren ausgetauscht werden. Die Flüssigluft-Batterien kommen außerdem ohne Lithium oder andere seltene Erden aus.

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