Das Kondom ist auch heute noch das einzige nebenwirkungsfreie Verhütungsmittel für Männer. Was auch immer Forscher bisher versuchten, ob auf Hormonbasis oder ohne, es hatte keinen durchschlagenden Erfolg. Ob nun unerwartete Nebenwirkungen auftraten, die Fruchtbarkeit nicht stark genug beziehungsweise gar nicht zurückging oder die Verhütung unumkehrbar wurde: Mit der Pille für die Frau konnte bislang nichts konkurrieren. Die neue Studie von Dr. Martin Matzuk am Direktor des Centers for Drug Discovery in Baylor entfacht neue Hoffnung.


Ist die Pille für den Mann nun im Anmarsch?

Die Forscher schalten kurzzeitig ein Protein aus

Das Forscherteam um Dr. Matzuk erklärt, eine nicht-hormonelle, umkehrbare und ungiftige Verhütungsmethode für Männer gefunden zu haben. Die Wissenschaftler schalten ein Protein kurzzeitig aus, das für die Herstellung fruchtbarer Spermien entscheidend ist. So entsteht ein Zeitfenster, in dem Männer keine Kinder zeugen können, ohne dass dabei langfristige Fruchtbarkeitsprobleme auftreten. Nebenwirkungen konnten die Wissenschaftler bislang keine entdecken, ihre Versuche fanden jedoch nur an Mäusen statt.

Keine Zeichen von Toxizität oder Anreicherung im Gehirn

Konkret nutzten sie für ihr Medikament den modifizierten Wirkstoff CDD-2807, der das Gen Serin/Threonin-Kinase 33 (STK33) vorübergehend hemmt. Es handelt sich um ein sehr kleines Molekül, das bei zwar die Blut-Hodenschranke überwindet und zum STK33 vordringt, aber keine Anzeichen von Toxizität bei den Versuchstieren verursacht. Es reichert sich nicht im Gehirn an und verändert auch nicht die Hodengröße. Die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien nimmt hingegen auch schon bei niedriger Einnahmedosis stark ab. Einige Zeit später erholt sich der Spermienbestand, die Empfängnisverhütung geht vorüber, der Mann wird wieder fruchtbar.


Wie immer dauert es noch eine ganze Weile, bis die neue »Pille für den Mann« den Weg in die Apotheken finden kann – wenn es denn überhaupt jemals passiert. Die Studien müssen erst weitergehen, vor allem gibt es noch keine Untersuchungsdaten zur Wirkung am Menschen. Aber vielleicht geschieht das »Verhütungswunder« eines Tages doch noch.

Quelle: newatlas.com

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