Ein Team der Cornell University sowie der University of British Columbia hat ein neuartiges Nasenspray zum Schutz gegen Covid-19 entwickelt sowie erfolgreich im Mäusemodell getestet. Derzeit arbeiten die Forscher:innen an der Optimierung des Sprays und bereiten klinische Studien vor.


Mit einem Spray gegen Covid-19

Ein Nasenspray, das vor Covid-19 schützt, ist definitiv ein interessanter Gedanke. Ein, zwei kurze Stöße am Morgen, die den ganzen Tag Schutz vor einem der höchstinfektiösen über die Luft übertragbaren Viren der Welt.


Die Wissenschaftler:innen der Cornell University und University of British Columbia haben ein kleines Molekül entwickelt, dass genau dies verwirklichen könnte. Sie tauften das Molekül auf den Namen N-0385. Entdeckt wurde es, als die Forscher:innen verschiedene Möglichkeiten untersuchten, SARS-CoV-2 daran zu hindern, menschliche Zellen zu befallen.

Um das neue Molekül zu testen, hat das Team ein spezielles Mäusemodell verwendet. Normale Mäuse eignen sich nicht für die meisten Studien mit Covid-19, da sie nicht über die Zellrezeptoren verfügen, die SARS-CoV-2 nutzt, um die Zellen von Menschen zu befallen. Forscher:innen gelang es allerdings, das Genom von Mäusen so zu verändern, dass die Tiere diese menschlichen Rezeptoren ausbilden und so für Studien mit neuen Covid-19-Behandlungen geeignet sind.

Tests im Mäusemodell efolgreich

In ihrer Studie testeten die Wissenschaftler:innen intranasale Dosen von N-0385 in diesem Mäusemodell. Dabei fanden sie heraus, dass das Spray effizient sowohl gegen das ursprüngliche SARS-CoV-2-Virus als auch gegen diverse Mutationen wie die Alpha- und Delta-Variante schützt. Gegen Omikron hat das Team das Molekül noch nicht getestet, aber die Forscher:innen erwarten, dass ihr Spray auch hier effizient wirken wird.

Das Spray wirkte nicht nur prophylaktisch, sondern kann auch als Therapie gegen eine bestehende Infektion genutzt werden – allerdings nur dann, wenn die Dosis innerhalb von 12 Stunden nach der Exposition gegenüber dem Virus verabreicht wurde. „There are very few, if any, small molecule antivirals that have been discovered that work prophylactically to prevent infection. This is the first of its kind. One advantage is that it works early in the infection, even after someone has already acquired the virus„, so Hector Aguilar-Carreno, der als Seniorautor an der Studie beteiligt war.

Einsatzbereitschaft bereits Ende des Jahres?

Es handelt sich nicht um den ersten Versuch, ein Nasenspray gegen SARS-CoV-2 zu entwickeln. In Australien findet derzeit eine erste klinische Studie statt, in der das Gerinnungsmittel Heparin verwendet wird. Die Forscher:innen aus Australien erwarten, Ende des Jahres erste Ergebnisse vorlegen zu können.

Das Team hinter N-0385 geht davon aus, das Spray bereits Ende 2022 zur Verfügung stellen zu können. Dieser optimistische Zeitrahmen setzt allerdings voraus, das relativ schnell eine größere Summe Geld zur Verfügung gestellt wird. Außerdem müsste jede Phase klinischer Studien komplett reibungslos verlaufen.

Aber auch wenn es länger bis zur Marktreife dauern könnte, handelt es sich um einen interessanten Ansatz. Aguilar-Carreno geht davon aus, dass das Molekül auch gegen andere virale Infektionen wie etwa die Grippe und andere Coronaviren effizient wirken könnte. „The N-0385 therapy is simpler and less expensive to mass produce than other types of COVID-19 treatments, such as monoclonal antibodies„, schließt der Wissenschaftler.

via Cornell University

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