Die Sonne ist unser größter und nachhaltigster Wärmespender – und sie wartet mit einem weiteren ganz besonderen Vorteil auf: Sonnenlicht gibt es »umsonst«, auch in der kalten Jahreszeit. In einem Land wie Deutschland mit einer vergleichsweise langen Heizperiode macht es Sinn, diese Energiequelle ganz direkt zur Erwärmung von Räumen zu nutzen. Doch die Sonne einzufangen, ist gar nicht so leicht, denn der Sonnenstand ändert sich im Laufe des Tages. Ein hessischer Zimmermann sorgt dafür, dass kein wärmendes Tageslicht mehr verlorengeht, mit seinem selbst erfundenen »DrehHaus«.


Ein Haus wie eine Sonnenblume

Automatische Steuerung oder Antrieb »per Muskelkraft«

Diese Erfindung orientiert sich an der Sonnenblume, die mit ihrem Kopf der Sonne folgt und so ganz viel Energie erntet: Das DrehHaus verfügt wie ihr natürliches Vorbild über eine vollautomatische Steuerung, doch wer mag, der bewegt sein Eigenheim per Muskelkraft statt mit dem 180-Watt-Elektromotor. Dies funktioniert beispielsweise über einen angeschlossenen Heimtrainer, der die Bewohner gleichzeitig fit- und warmhält. »Ich kann die Sonne nicht an- und ausschalten, aber ich kann sie zumindest bestmöglich nutzen, wenn sie da ist«, erklärt Christopher Rinn als Geschäftsführer der Rinn XI. GmbH, dem Betrieb, der das drehbare Gebäude erfunden hat.

Perfekt gerüstet: Erwärmung im Winter, Abkühlung im Winter

Auf der einen Seite des Hauses befinden sich großflächige Panoramafenster, während auf der anderen Seite die Glasflächen eher spärlich gesät sind. Wenn es draußen kalt ist, dann gehören die großen Scheiben natürlich auf die Sonnenseite, um möglichst viel Wärme einzufangen. Sobald der Sommer zur Höchstform aufläuft, macht es weit mehr Sinn, die kleinen Fenster Richtung Sonne zu drehen, um die Räume kühl zu halten: Vielleicht ist damit nicht einmal mehr eine Klimaanlage vonnöten. Eine clevere Smartphone-App hilft dabei, den Lichteinfall stets zu optimieren.


Der Zimmermann hat bereits vier seiner DrehHäuser fertiggestellt, Nummer fünf ist unterwegs. Die Kosten liegen etwa 100.000 über einem ähnlichen Gebäude, das keine Drehfunktion besitzt. Im Gegenzug sinken langfristig die Energiekosten und die Wohnqualität hebt sich wahrscheinlich deutlich an.

Quelle: watson.de

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