In der dänischen Hafenstadt Esbjerg dürfen sich 27.000 Haushalte über ein neues Fernwärmesystem freuen. Nicht Erdgas, Kohle oder Öl liefern die Energie dazu, sondern zwei gigantische strombetriebene Wärmepumpen. Dahinter steckt die deutsche Firma MAN Energy Solutions (MAN SE) mit Sitz in Augsburg, die auch Großdieselmotoren und Turbomaschinen anbietet. Das Unternehmen kann auch anders, ganz ohne fossile Energien. Fernwärme mit Wärmepumpe 48 Megawatt Heizleistung mit Meerwasser und Windkraft Fernwärme steht nicht nur in Deutschland ganz oben auf dem Programm, doch außer Biogas gibt es dafür noch keine saubere Lösung. MAN SE baut als neue Alternative enorm leistungsstarke Wärmepumpen – im Falle der Esbjerger Anlage im Wesentlichen mit Windkraft betrieben. Das macht für eine Hafenstadt Sinn, ebenso wie die Wärmeentnahme aus dem Meer. Als Kühlmittel kreist CO2 im System, also keine schädliche Chemie. Die mögliche Gesamtheizleistung der beiden Wärmepumpen liegt bei 48 Megawatt. Damit wären Maximaltemperaturen von 150 Grad Celsius möglich, doch geben sich die Betreiber mit »nur« 90 Grad Celsius zufrieden. Das reicht offensichtlich zur Wärmeversorgung aus. Helsinki plant größeres System mit 500 Megawatt Heizleistung Bei voller Auslastung wäre es möglich, 2,5 Millionen Liter Wasser innerhalb von vier Stunden zum Sieden zu bringen. Alternativ ließe sich dieselbe Wassermenge in ungefähr 11 Stunden vollständig einfrieren. Es geht aber noch besser: In Helsinki laufen derzeit Ausschreibungen für eine Wärmepumpen-Anlage mit einer Heizleistung von 500 Megawatt. Das wäre mehr als das Zehnfache! Dabei muss nicht immer das Meerwasser als Wärmespender dienen: In Hamburg und Wien sind es geklärte Abwässer, die Fernwärme liefern. Die Dachorganisation von MAN SE ist die Volkswagen AG. Das SE im Namen steht für Societas Europaea, die Rechtsform des Unternehmens. Im Sommer 2022 traf der Konzern eine Vereinbarung mit der BASF, eine der weltgrößten Wärmepumpen in Ludwigshafen zu bauen. Als Wärmequelle soll die Abwärme aus dem Kühlwassersystem der BASF dienen. Dieses System soll die CO2-Emissionen um 390.000 t im Jahr senken. Quelle: winfuture.de, basf.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter