Das private Feuerwerk gehört fest zur deutschen Silvestertradition, doch auch weit verbreitete Sitten sollte man durchaus kritisch hinterfragen. Verschreckte Tiere, verpestete Luft und jede Menge Müll auf Bürgersteigen und Straßen bilden die Kehrseite der Medaille. Wie könnte das Silvester der Zukunft aussehen?


4.000 Tonnen Feinstaub und 2.300 Tonnen CO2

Wer daheim einen Hund oder eine Katze hat, wird wissen, dass sich die Silvesternacht für bestimmte Geschöpfe zu einem echten Alptraum entwickeln kann. Auch der menschlichen Gesundheit tut die Böllerei nicht gut: Nach Angaben des Umweltbundesamtes gelangen zum Jahreswechsel allein durch private und öffentliche Feuerwerke ungefähr 4.000 Tonnen Feinstaub in die Luft, das sind immerhin 15 % der jährlichen Feinstaubmenge unseres Straßenverkehrs. Daneben fallen etwa 2.300 Tonnen CO2 an, das sind etwa 25 Gramm je Einwohner. Für ihren Spaß greifen die Böller- und Raketenfreunde richtig tief in die Tasche, sie investieren insgesamt eine Geldsumme zwischen 100 und 200 Millionen Euro. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass unsere europäischen Nachbarn bei weitem nicht so einen großen Wert auf Silvesterfeuerwerke legen, bei ihnen stehen zu diesem Anlass eher die Kulinarik und die Geselligkeit im Mittelpunkt. Doch auch für uns gibt es sinnvolle Alternativen!


Bäume statt Böller

Die Initiative »Brot statt Böller« hat sich schon seit langem einen Namen gemacht, daneben gibt es noch weitere Hilfsprojekte, die sehr viel mehr Sinn machen, als das sauer verdiente Geld einfach in die Luft zu schießen. Wie wäre es beispielsweise, sich an der Aktion »Bäume statt Böller« zu beteiligen? Kaufe dir einfach deine persönliche Waldaktie beim Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern oder beim Grüne Liga e.V. als Beitrag zur Einrichtung von Klimawäldern in Deutschland. Eine Aktie kostet 10 Euro, für 20 Euro sorgst du dafür, dass 10 qm Baumbestand gepflegt werden können. 15 Klimawälder bestehen bereits!

Wasser statt Böller

Die Wasserinitiative Viva con Agua wirbt aktuell mit dem Slogan »Wasser statt Böller«. Sie investiert seit zehn Jahren in Brunnenprojekte für Bedürftige und organisiert einschlägige Unterrichtskampagnen an Schulen zur Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen.

Lautloses und sauberes Feuerwerk der Zukunft?

Ganz ohne Show muss die Silvesternacht allerdings nicht ablaufen: Vielleicht wird uns in Zukunft ein atemberaubendes Drohnenballett über unseren Städten erfreuen, das die Knallerei ganz unnötig macht. Auch haben sich Lasershows als faszinierende Alternative zum Feuerwerk bewährt. Hier gilt es natürlich, darauf zu achten, dass die verwendete Energie aus erneuerbaren Ressourcen stammt. Ein generelles Umschwenken in Richtung des lautlosen, sauberen »Feuerwerks« ist bislang zwar noch nicht Sicht, doch vielleicht lassen sich die Kommunen nach von aktuellen und kommenden technischen Möglichkeiten inspirieren. In diesem Sinne: Kommt gut ins neue Jahr!

Quellen: umweltbundesamt.de, urlaubsnachrichten.de, vivaconagua.org, epo.de

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