Abstand von seinen Mitmenschen zu halten, ist eine der wirksamsten Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu reduzieren. Oftmals ist dies aber einfacher gesagt als getan. Denn in Bussen beispielsweise ist das Platzangebot naturgemäß begrenzt. Sobald dann morgens viele Leute den ÖPNV nutzen wollen, um zur Arbeit oder zur Schule zu gelangen, ist ein Mindestabstand zu den anderen Fahrgästen nicht mehr einzuhalten. Schon vor einiger Zeit wurde daher eine Maskenpflicht in den entsprechenden Verkehrsmitteln eingeführt. Die Stadt Hanau geht nun noch einen Schritt weiter. Gemeinsam mit der ortsansässigen Firma Heraeus hat man dort einen UV-Strahler entwickelt, der sich innerhalb weniger Stunden in die Busse des ÖPNV einbauen lässt. Viren und Bakterien in der Luft werden dadurch nahezu zu 100 Prozent unschädlich gemacht.


Bild: Heraeus

Busse können in zwei bis drei Stunden nachgerüstet werden

Ganz neu ist dieser Ansatz nicht. Denn UV-Licht wird schon seit langem genutzt, um beispielsweise Leitungswasser zu reinigen oder Verpackungen zu desinfizieren. Dies ist auch in Hanau der Fall, wo die Strahlen eingesetzt werden, um das Trinkwasser in den Wasserwerken sauber zu halten. Die Hanauer Straßenban hat nun einen ersten Bus mit der entsprechenden Technik ausrüsten lassen. Bis zum Jahresende soll dies bei 15 weiteren Fahrzeugen geschehen. Der nachträgliche Einbau dauert jeweils zwei bis drei Stunden. Es ist aber auch möglich, die Strahler schon während der Produktion der Busse in die ohnehin vorhandene Lüftungsanlage zu integrieren. Der zeitliche Aufwand würde sich dadurch auf wenige Minuten reduzieren. Auch mit den UV-Strahlern kann eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit reduziert sich aber zumindest.

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Die Lösung wurde in nur sechs Wochen entwickelt

Die Entwicklung der UV-Lampen für Busse ist auch ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltungen und innovativen Unternehmen vor Ort. Denn als die entsprechende Idee bei der Hanauer Straßenbahn aufkam, wandte man sich direkt an die Firma Heraeus. Diese wiederum hat eine Tochtergesellschaft namens Heraeus Noblelight, die sich auf Speziallichtanwendungen spezialisiert hat. Schnell wurde die Expertise von Busbetreiber und Lichtanbieter kombiniert und innerhalb von nur sechs Wochen eine einbaufertige Lösung entwickelt. Diese ist zudem grundsätzlich für die Verwendung in beinahe allen gängigen Bustypen geeignet. Sollte sich der Einsatz in Hanau also als praktikabel erweisen, ist es gut denkbar, dass schon bald weitere Verkehrsbetriebe und Städte nachziehen werden. Auch in anderen geschlossenen Räumen könnte UV-Licht bei der Eindämmung des Virus helfen.

Via: FAZ

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