In der Forstwirtschaft wird heutzutage oft mit schwerem Gerät gearbeitet. Auf den großen Waldplantagen muss niemand mehr mit der Axt losziehen, um die Bäume einzeln zu fällen. Stattdessen wird ein Großteil der Arbeit von sogenannten Vollerntern übernommen. Wenn dann allerdings neue Bäume gepflanzt werden sollen, stößt die Technik doch an ihre Grenzen. Hier rücken zumeist tatsächlich noch menschliche Mitarbeiter mit Schaufeln aus, um die Setzlinge zu platzieren. Allerdings sind weltweit in den vergangenen zehn Jahren rund 4,7 Millionen Hektar Wald verloren gegangen. Will man dieses Gebiet tatsächlich wieder aufforsten, werden sehr viele Mitarbeiter und Schaufeln benötigt. Zwei Startups aus den Vereinigten Staaten verfolgen daher einen neuen Ansatz und wollen Wälder mithilfe von Drohnen wieder aufforsten.


Von Henrik Sachse - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0 de, Link
Von Henrik SachseSelbst fotografiert, CC BY-SA 3.0 de, Link

Die Kosten pro Baum sollen 0,50 Euro nicht übersteigen

So hat das Unternehmen Flash Forest eine spezielle Drohne entwickelt, die Baumsamen zusammen mit Nährboden und Nährstoffen in den Boden schießen kann. Dazu ist an dem Flugobjekt eigens eine spezielle Zündvorrichtung installiert worden. Druckluft sorgt dann dafür, dass der Samen tief genug in die Erde eindringt. Inzwischen hat das – unter anderem per Crowdfunding finanzierte – Startup eine durchaus beeindruckende technologische Entwicklung durchlaufen. So war die Drohne zu Beginn nicht viel schneller als ein menschlicher Baumpflanzer. Zuletzt allerdings konnten innerhalb von nur drei Minuten bis zu 165 Kapseln in den Boden geschossen werden. Der Preis pro gepflanztem Baum soll so auf maximal fünfzig Cent reduziert werden. Das große Ziel: Bis zum Jahr 2028 sollen auf diese Weise eine Milliarden neue Bäume gepflanzt werden.

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Ein 3D-Modell der zu bepflanzenden Fläche kann helfen

Noch einmal deutlich mehr Hightech verwendet die aus Seattle stammende Firma Droneseed. Denn dort wird vor dem eigentlichen Aussähen der Samen zunächst die Bodenbeschaffenheit erfasst. Dies geschieht ebenfalls mithilfe von Drohnen aus der Luft. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise felsiger Untergrund erkennen. Dort müssen dann keine Samen ausgebracht werden. Die Technik kann aber noch viel mehr. So wird ein detailliertes 3D-Modell der zu bepflanzenden Fläche erstellt. Auf dieser Basis wiederum werden dann die Flugrouten für die einzelnen Pflanz-Drohnen berechnet. Ist der Samen schließlich im Boden versenkt worden, beginnt die Nacharbeit. Auch hier kommen Drohnen zum Einsatz. Diese bringen beispielsweise Herbizide aus, um die Bäume vor unliebsamer Konkurrenz zu schützen. Außerdem werden die jungen Setzlinge ebenfalls aus der Luft mit Nährstoffen versorgt.

Via: FAZ

3 Kommentare

  1. Björn

    27. Mai 2020 at 13:29

    Wenn die Natur doch mal so klug wie der Mensch wäre. . .

  2. Andro Wegner

    28. Mai 2020 at 09:15

    Ist sie. Denn sie benutzt Vögel, Menschen und andere Tiere.

  3. Achmed Khammas

    7. Juni 2020 at 00:25

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