Zypern kann künftig wetterbedingte Stromlücken, die durch Wind- und Solarkraftwerke gerissen werden, emissionsfrei schließen, zumindest für eine gewisse Zeit. Das israelische Unternehmen BaroMar in Raana will vor der Küste des Landes Stahlbetonbehälter in einer Tiefe von bis zu 700 Metern stationieren. Sie sollen an Land gebaut und mit Schleppern zum Ziel transportiert werden. Dort laufen sie voll Wasser und sinken zu Boden. Felsen, die darüber getürmt werden, halten sie dort fest.


Bild: BaroMar

Wechsel zwischen Wasser und Luft

Über Druckrohre, die auf dem Meeresgrund verlaufen, sind sie mit einer kleinen Küstenstation verbunden, in der sich eine Motorpumpe befindet, die auch als Turbogenerator genutzt werden kann. Wenn die Wind- und Solarkraftwerke des Inselstaates mehr Strom erzeugten als verbraucht wird, wird das Wasser aus den Tanks gepumpt. Schwächelt das Netz werden Ventile geöffnet, sodass die Druckluft entweichen kann. Sie wird über den Turbogenerator zur Stromerzeugung geleitet. Im Laufe dieses Prozesses strömt das Wasser zurück in die Tanks. Wenn erneut Überschussstrom produziert wird beginnt der Zyklus von vorn.

Kosten sollen niedriger sein als üblich

BaroMar-Gründer Yonadav Buber will vor Zypern mehrere Tanks installieren, die insgesamt vier Megawattstunden Strom speichern können. Die Kosten sollen mit 100 US-Dollar pro Megawattstunde niedriger sein als bei anderen Stromspeicherlösungen. Er betont, betont, dass die benötigten technologischen Komponenten ausgereift sind und keiner umfangreichen Entwicklung bedürfen, im Gegensatz zu einigen anderen neuen Technologien zur Langzeitspeicherung von Energie.


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Vorbild ist ein Fraunhofer-Konzept

Derzeit werden Stromlücken auf Island und in fast allen Staaten, die auf Wind- und Solarenergie setzen, vor allem mit fossilen Kraftwerken geschlossen. Das trübt die Klimabilanz und die Freude über den steigenden Anteil erneuerbarer Energie, der beispielsweise in Deutschland bereits bei rund 50 Prozent liegt.

In Deutschland ist vor acht Jahren ein ähnliches Konzept getestet worden. Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel versenkte damals vor Überlingen im Bodensee eine Stahlbetonkugel. Sie sank auf eine Tiefe von 100 Metern. Das Funktionsprinzip entsprach dem von BaroMar. Das Konzept wurde allerdings nicht weiterverfolgt, weil die Tiefe nicht ausreichte. Es baute sich ein zu geringer Luftdruck auf.

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