Mit dem E-Auto kostengünstig unterwegs? In Deutschland ist das derzeit nicht der Fall, dafür sind die Strompreise insgesamt zu hoch. Immerhin war das Tanken von Benzin bislang etwas teurer als das Aufladen mit Strom. Das hat sich jetzt erstmals geändert, so sagt es der Ladesäulencheck 2024 des Unternehmens Lichtblick.


Mit Strom aufladen ist erstmals teurer als Benzin zu tanken

Monopolstellung der Anbieter hält die Preise hoch

Nanu, der Strompreis ist doch seit einiger Zeit wieder gesunken? Wie kommt es ausgerechnet jetzt zu dieser Situation? Es liegt an der Monopolbildung bei den öffentlichen Ladesäulen, meinen die Autoren des Ladesäulenchecks. Normalerweise handelt es sich bei den Betreibern um die lokalen Energieversorger der jeweiligen Region oder um Unternehmen, die enge Beziehungen zu diesen unterhalten. Diese Monopolisten verfügen über einen Marktanteil von durchschnittlich 80 Prozent. In einer Region erreicht der Ladesäulenanteil eines einzigen Anbieters sogar die 93 Prozent. Diese Firmen können die Preise und auch die Ladebedingungen so gut wie frei bestimmen, Wettbewerber gibt es kaum.

Das Ergebnis der Monopolsituation: Im letzten Jahr stiegen die Preise an den öffentlichen Säulen für AC-Strom um 3 Cents je Kilowattstunde, für DC-Strom sogar um 4 Cents je Kilowattstunde. Gleichzeitig sanken die Preise für unseren Haushaltsstrom. Wer zu Hause aufladen kann, ist also klar im Vorteil, ganz besonders mit einer passend dimensionierten PV-Anlage auf dem Dach. Leider genießt nicht jeder diesen Vorteil, ganz abgesehen davon, dass auf weiteren Strecken das Haus nun einmal nicht mitkommt.


Lichtblick schlägt Durchleitungsmodell zur Monopolzerschlagung vor

Da sich lukrative Monopole normalerweise nicht von selbst auflösen, schlägt Lichtblick ein neues Preiskonzept vor: Stromproduzenten sollen ihren Strom an öffentlichen Ladesäulen durchleiten, die Unternehmen erhalten in diesem Fall »lediglich ein faires Nutzungsentgelt«. Der Wettbewerb würde mit dem Durchleitungsmodell steigen, die Preise würden sinken – so jedenfalls stellen sich das die Leute von Lichtblick vor. Als Vorbild dienen die vergangenen Liberalisierungen bei Telekommunikation und Haushaltsstrom.

Quelle: forschung-und-wissen.de

1 Kommentar

  1. Jin

    5. Mai 2024 at 09:46

    Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich ihn in mein Fahrzeug lade kostet mich das 8,5ct pro kWh, weil ich diese nicht bekomme, weil ich den Strom statt einzuspeisen eben verbrauche. Bei einem Verbrauch von ca. 14kWh/100km meines Fahrzeugs sind das 1,19€/100km. Das schafft nicht mal eiin 3L-Lupo und mein Fahrzeug ist größer als dieser.

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