Gestaltwandler kommen in vielen Fantasiewelten vor: Wer kennt noch die alte Kindersendung Barbapapa, in der metamorphe, meistens birnenförmige Wesen, im Mittelpunkt stehen? Die kindlichen, schlichten Darstellungen lösen alle möglichen Alltagsprobleme, einfach, indem sie ihre Form verändern. Ein chinesischer Miniroboter eifert ihnen nun nach.


Geschafft! Der Roboter ist ausgebrochen. / Foto: Screenshot aus Youtube-Video s.u.

Roboter überwindet Hindernisse und teilt sich in zwei Hälften

Um einen Roboter außer Kraft zu setzen, ohne ihn zu zerstören, könnte man ihn einfach einsperren. Nicht unbedingt in einen Käfig: Es gibt viele Arten von Hindernissen, die harte, steife Androiden nicht überwinden können. Ein Miniroboter, den der chinesische Wissenschaftler Chengfeng Pan mit seinem Team an der Universität Hong Kong erfunden hat, lässt sich so leicht nicht aus dem Rennen werfen! Auf einem Hindernisparcours überwindet er Gräben, klettert über Mauern und kann sich sogar in zwei Hälften teilen. Sind mehrere seiner Art unterwegs, tut er sich mit seinen Kumpels zusammen, um Objekte aus dem Weg zu träumen.

Roboter »rinnt« aus Käfig und nimmt seine alte Form an

Einen besonders coolen Move haben die Forscher im Video festgehalten und verbreitet: Einer der Androidenzwerge versucht, sich zwischen Gitterstäben hindurchzuzwängen, und als das nicht klappt, verflüssigt er sich und rinnt einfach aus dem Käfig. Draußen nimmt er wieder seine ursprüngliche Form an. Der Roboter besteht aus Gallium mit eingebetteten magnetischen Teilchen. Gallium verfügt über einen enorm niedrigen Schmelzpunkt von nur 29,8 Grad Celsius. Die Magnetpartikel interagieren mit magnetischen Wechselfeldern, bei leichter Aufheizung vollzieht sich der Phasenwechsel Richtung flüssig. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Studienergebnisse im Fachmagazin »Matter«.


Kleiner Roboter in Aktion

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In weiteren Versuchen dreht sich alles um die Einsatzmöglichkeiten der metamorphen »Wesen«: Werden sie eines Tages in unseren Magen eintauchen und dort Fremdkörper entfernen? Kann man sie als Schrauben nutzen, die sich an schwer zugänglichen Orten installieren? Wir werden sehen, wo wir den kleinen »Galliern« in Zukunft begegnen.

Quelle: science.orf.at 

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