Wenn es um Mobilitätskonzepte für die Zukunft geht, deutet momentan zumindest in urbanen Räumen Vieles weg von der individuellen, motorisierten Mobilität hin zu Sharing-Angeboten und öffentlichem Nahverkehr. Aber es gibt auch eine andere Seite: Konzepte wie das Hypercar-Coupe Leo von dem neu gegründeten Unternehmen Urban eVTOL ist ein Blick in eine Zukunft, in der die, die es sich leisten können, mit knapp 400 km/h durch den Himmel brausen statt sich mit den offensichtlichen Limitierungen von Straßen abzugeben.


Bild: Urban eVTOL

Vollelektrischer Antrieb für die Reise durch die Luft

Bei Urban eVTOL haben sich mit Pete Bitar und Carlos Salaff ein Spezialist für elektrische Antriebssysteme und ein Supercar-Designer zusammengetan. Das erste Konzept aus dem Unternehmen ist Leo, ein Hypercar, dass es bei einer Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h auf fast 500 Kilometer Reichweite bringen soll.

Es handelt sich um einen Dreisitzer, der von 16 von Bitar entwickelten elektrischen Rotoren mit Auftrieb und von weiteren Einheiten mit Vortrieb versorgt wird. Dabei haben die beiden Unternehmer sich bei ihren Renderings noch ein wenig dem Aussehen verschrieben: „The images we’ve got there are our best-looking artwork, but they don’t reflect the current thrust configuration. The Leo will run 16 10-kW vertical thrusters, each about 16 inches (40 cm) in diameter, making 120 pounds of thrust, much larger than the ones you see there. There’ll be three in each of the forward banks and five in the rear banks, and the forward thruster array will use six 11-inch jets with turbine blades rather than propeller blades„, so Bitar über das Antriebssystem.


Optisch wirkt das Konzept ähnlich futuristisch wie es die Idee an sich vermuten lässt. Die Box-Flügel des Fahrzeugs werden laut Bitars Aussage ab etwa 180 km/h Fluggeschwindigkeit in der Lage sein, eigenständig für eine stabile Fluglage zu sorgen, ohne dass zusätzlicher Auftrieb benötigt wird. Ab dieser Geschwindigkeit werden die vertikalen Rotoren abgedeckt, um den Luftwiderstand des Wagens zu verringern.

Starten und landen kann Leo von relativ kleinen Plattformen, was nach Aussage der beiden Unternehmer theoretisch sogar eine Aufbewahrung in einer Garage ermöglicht.

Futuristisch auch von innen

Für die Energie sorgt ein Batteriesystem mit 66 kWh, das logischerweise in mehrere Einheiten unterteilt wird. „We’ve got two in the front, on the lower parts of the sides of the passenger compartment. There are two underneath the back bench, and then the remainder of the battery pack is behind. That’s why we run more vertical thrusters at the back; to counter that battery weight„, erklärt Bitar.

Der Pilot findet in einem Sitz Platz, der an einer Aufhängung unter der Decke verankert ist. Die beiden Passagiere hinter ihm haben dank eines teilweise transparenten Bodens eine hervorragende Sicht. Im autonomen Flugmodus kann sich der Pilot samt Sitz zu den Passagieren umdrehen.

Für die Sicherheit sorgt ein Fallschirm-Rettungssystem, das ähnlich wie bei vielen Ultraleicht-Flugzeugen das gesamte Fluggerät sanft zur Erde sinken lassen kann.

Ergänzt wird das Sicherheitskonzept durch die Fähigkeit Leos, relativ extreme Flugmanöver durchzuführen. „ Say I’m doing a hard bank and we’re coming in really fast and I want to turn really hard, we could kick in the vertical thrusters to give me a really radical turn that’d be much tighter than my control surfaces could do by themselves. Or say I was in vertical flight and wanted to quickly climb, I could easily bring in that extra thrust component, since we’re not tilting our thrusters„, erläutert Bitar.

Prototyp bereits nächstes Jahr

Ein erster flugfähiger Prototyp soll 2022 fertig sein. Derzeit sucht das Unternehmen nach Investoren. Markttechnisch will man sich zu Beginn auf Märkte mit möglichst geringer Regulierung und Zertifizierungsnotwendigkeit beschränken. Auch militärische Einsatzmöglichkeiten, etwa zur Evakuierung verletzter Soldaten, werden diskutiert. Dabei strebt das Unternehmen auch bei anfangs kleinen Produktionszahlen einen Preis von unter 290.000 US-Dollar an. „ So probably government customers will be our first round, but we will eventually look to achieve FAA type certification so we can make it a fully certified aircraft„, erläutert Bitar den initialen Kundenkreis.

Noch handelt es sich bei Leo lediglich um ein Konzept. Und sicher auch eines, dass auch bei einer Realisierung eher eine kleine Rolle spielen wird. Ob es denn realisiert wird, steht ebenfalls noch in den Sternen. Eine faszinierende Idee ist es dennoch.

via Urban eVTOL

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