Schweden ist eigentlich nicht als besonders sonnenreiches Land bekannt. Dennoch könnte dort nun eine wichtige Innovation im Bereich der Solarenergie ihren Ursprung finden. Denn der LKW-Hersteller Scania hat den Anhänger eines Sattelschleppers auf der Außenseite mit Solarmodulen bestückt. Die simple Idee dahinter: Auf diese Weise soll während der Fahrt Strom erzeugt werden. Ganz neu ist dieser Ansatz nicht. Bei einigen Wohnwagen wurden beispielsweise bereits ähnliche Ideen realisiert. Dort wird der gewonnene Strom allerdings lediglich genutzt, um einige Nebengeräte – etwa die Klimaanlage – zu betreiben. Bei Scania soll die Sonnenenergie aber explizit genutzt werden, um den Hybrid-LKW anzutreiben. Wie viel Kraftstoff dadurch tatsächlich eingespart werden kann, soll nun ein Test in Zusammenarbeit mit dem Speditionsunternehmen Ernst Express zeigen.


Bild: Scania

Der Kraftstoffverbrauch soll um fünf bis zehn Prozent sinken

Dort wird der Lastwagen ganz normal in den Regelbetrieb integriert. Die beteiligten Ingenieure schätzen, dass der Solar-Lastwagen jährlich rund 14.000 kWh Strom erzeugen könnte. Dieser Wert gilt allerdings nur für Schweden. Im deutlich sonnenreicheren Südspanien könnte er sogar doppelt so hoch ausfallen. Dies ist aber auch kein Wunder: Im Winter liegt die Zahl der Sonnenstunden dort um stolze achtzig Prozent höher. Übertragen auf den Kraftstoffverbrauch ergäbe dies eine Einsparung im Bereich von fünf bis zehn Prozent. Ob dies ausreicht, um die Kosten für die Installation der Solarmodule wieder einzuspielen, soll nun der Praxistest zeigen. Denn die auf insgesamt 140 Quadratmetern verteilten Module sind vergleichsweise teuer. Je öfter sie beschädigt und ausgetauscht werden müssen, desto schwieriger wird es, die Konstruktion wirtschaftlich zu betreiben.

Die Kosten der Tests übernimmt der schwedische Staat

Zumindest während der Testphase müssen die beteiligten Unternehmen sich keine Sorgen um die Kosten machen. Denn diese werden von der staatlichen schwedischen Innovationsagentur Vinnova übernommen. Dies dürfte auch der Grund sein, weshalb der Probebetrieb im eher sonnenarmen Schweden stattfindet. Ausgewertet werden die Ergebnisse dann anschließend von Wissenschaftlern der renommierten Universität Uppsala. Solarpanels auf LKW-Anhängern sind zudem nicht die einzige innovative Idee, mit der man in Schweden versucht, auch den Schwerlasttransport so weit wie möglich zu elektrifizieren. So wird aktuell auf einigen Autobahn-Abschnitten auch die Idee einer Oberleitung erprobt. Dabei können speziell ausgerüstete Lastwagen während der Fahrt Strom aufnehmen. Auch dabei arbeiten Scania und Ernst Express eng zusammen. Ähnliche Projekte gibt es zudem ebenfalls auf deutschen Autobahnen.


Via: Scania

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