CRRC, der weltgrößte Schienenfahrzeughersteller mit Hauptsitz in Peking, hat seinen ersten elektrischen Triebwagen hergestellt, der seinen Strom aus Brennstoffzellen und Superkondensatoren bezieht. China zieht so mit den europäischen Herstellern Siemens und Alstom gleich (wenn auch mit Einschränkungen). Alstoms Coradia iLint, der etwa die gleiche Ausstattung hat, fährt bereits im Liniendienst in Hessen, der Mireo Plus H von Siemens absolviert in diesem Jahr Versuchsfahrten in Baden-Württemberg.


Bild: CRRC

Bremsenergie landet in Superkondensatoren

Die Elektrotriebwagen in China und Europa werden mit Wasserstoff betankt. Das dauert mit etwa 15 Minuten nicht länger als das Tanken von Dieseltreibstoff. Der Wasserstoff wird in Brennstoffzellen mit dem Sauerstoff der Luft in Strom, der die Motoren antreibt, und Wärme zum Beheizen des Zuges umgesetzt. Dabei entsteht ausschließlich umweltneutraler Wasserdampf. Zum Bremsen werden die Antriebsmotoren in den Generatormodus umgeschaltet. Damit reduzieren sie die Geschwindigkeit und produzieren wegen der Trägheit der Triebwagen elektrische Energie, die in Superkondensatoren gespeichert wird. Zum Anfahren, wenn also mehr Strom als üblich gebraucht wird, geben sie die Energie wieder frei.

Bei der Reichweite liegt Europa vorn

Ebenso wie der Mireo Plus H kommt der chinesische Zug auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde, der Coradia iLint schafft „nur“ Tempo 140. In der Reichweite schneiden die europäischen Modelle am besten ab. Sie liegt bei 800 bis 1000 Kilometern. Der CRRC-Zug muss bereits nach 600 Kilometern neuen Wasserstoff tanken.


Dennoch ist er etwas Besonderes: Er kann autonom fahren, jedenfalls auf entsprechend ausgestatteten Strecken. Als Kommunikationsmittel die Mobilfunk, der Generation 5 (5G).

50.000 Wasserstofffahrzeuge sind das Nahziel

Bis 2025 sollen in China mehr als 50.000 elektrische Straßen- und Schienenfahrzeuge fahren, die ihren Strom aus Brennstoffzellen beziehen. Derzeit wird der benötigte Wasserstoff noch weitgehend aus Erdgas und mit Kohlestrom hergestellt, doch der Plan der Regierung sieht vor, bereits in zwei bis drei Jahren jährlich bis zu 200.000 Tonnen Wasserstoff zu produzieren, der emissionsfrei hergestellt wird.

 

via Global Times

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