Lithium-Ionen-Akkus sind vergleichsweise einfach zu verarbeiten und bieten dennoch eine hohe Leistungsfähigkeit. Deshalb kommen sie in immer mehr Geräten zum Einsatz. Einen Nachteil gibt es allerdings: Wenn sie überhitzen, kann dies zu einem Feuer führen. Diese Erfahrung machte etwa der Samsung Konzern im Jahr 2016 bei seinem vermeintlichen Vorzeigehandy Galaxy Note 7: Weil die Akkus immer wieder Feuer fingen, musste das Modell letztlich komplett eingestampft werden. Auch Elektroautos können theoretisch Feuer fangen, wenn die Batterie überhitzt. Bisher setzen die Hersteller hier vor allem auf ein intelligentes Batteriemanagement. Bei einer drohenden Überhitzung wird dann die Systemspannung gesenkt. Einen etwas anderen Ansatz verfolgt hingegen die Firma Job Gruppe aus der Nähe von Hamburg. Dort hat man einen kleinen Mini-Feuerlöscher entwickelt, der nicht größer als ein Ein-Euro-Stückt ist und problemlos innerhalb von elektrischen Geräten verbaut werden kann.


Der kleinste Feuerlöscher der Welt: Die E-Bulb der JOB Gruppe aus Ahrensburg auf einer Platine / Bildrechte: JOB Gruppe

Austretendes Gas erstickt den Brand im Keim

Die Funktionsweise ist dann vergleichsweise simpel: Es handelt sich um eine sehr robuste Glasampulle, die bei einer bestimmten Temperatur zerbricht. Dadurch wird gezielt ein Gas freigesetzt, das den entstehenden Brand sofort löscht. Außerdem wird die Stromzufuhr unterbrochen, so dass keine Folgeschäden entstehen. Das Fahrzeug kann anschließend natürlich zunächst eher nicht mehr gefahren werden. Es geht aber auch nicht vollkommen in Flammen auf. Im Idealfall entsteht also kein Totalschaden, sondern ein vergleichsweise kleiner und reparabler Defekt. Außerdem dürften sich die Feuerwehren freuen. Denn ein vollständig brennendes Elektroauto zu löschen ist extrem aufwändig. Selbiges gilt für die anschließende sachgerechte Entsorgung. In einem Punkt gibt die Datenlage momentan aber Entwarnung: Grundsätzlich sind Brände bei E-Autos nicht wahrscheinlicher als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Trotzdem wäre es natürlich gut, wenn man die Wahrscheinlichkeit durch die E-Bulb weiter senken könnte.

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Auch Haushaltsgeräte können so gesichert werden

Der kleine Feuerlöscher ist zudem vielseitig einsetzbar und kann aufgrund seiner geringen Größe in fast allen elektrischen Geräten verbaut werden. Die Temperatur, bei der die Glasampulle zerplatzt, lässt sich zudem auf Wunsch variieren. Neben Automobilen hat der Hersteller vor allem auch Haushaltsgeräte als potenzielle Einsatzmöglichkeit im Blick. Hier gibt es – etwa bei Waschmaschinen – schon ähnliche Sicherheitsvorkehrungen. Der sogenannte AquaStop etwa verhindert, dass unkontrolliert Wasser austritt und Wasserschäden entstehen. Selbiges könnte die E-Bulb zukünftig für den Brandschutz leisten. Den Angaben des Herstellers zufolge trifft das Produkt bei der Industrie daher auch auf großes Interesse. So sei man im Gespräch mit mehreren Autobauern, die überlegen, den kleinen Feuerlöscher serienmäßig zu verbauen. In verschiedenen Haushaltsgeräten wiederum ist er sogar schon zu finden und trägt zu einem größeren Brandschutz bei.

Via: Job Gruppe

1 Kommentar

  1. Ralf

    12. April 2022 at 14:01

    Ich bin mir nicht sicher, ob der Artikel hier nicht gut ist oder der völlig falsche Anwendungsfall als Beispiel genommen wurde.
    So ein thermisch durchgehender Li-Ionen Akku interessiert sich herzlich wenig für ein erstickendes Gas. Der Brand benötigt keinen externen Sauerstoff.
    Ein BMS kann die Systemspannung garnicht beeinflussen. Es kann nur den Ausgang abschalten. Durch solche Maßnahmen lässt sich auch kein Brand verhindern oder eindämmen. Einzig ein brauchbares Thermomanagement und notfalls eine Deratingstrategie im Antrieb sowie mechanisches Stabilität können da etwas ausrichten.

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