Die australische Regierung hat angekündigt, umgerechnet 312 Millionen Euro in die Rettung des berühmten Great Barrier Reefs zu investieren. Das berühmte und einzigartige Ökosystem erstreckt sich über eine Länge von 2.300 Kilometern und hatte zuletzt gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen: Dem Klimawandel, der Umweltverschmutzung und der Einwanderung fremder Arten. Insbesondere in der Saison 2016 kam es daher zu massiven Schäden an der Korallenformation. Das Geld der Regierung soll nun aber dafür sorgen, dass die Belastung für das Ökosystem deutlich sinkt. So ist etwa vorgesehen, spezielle Programme für Landwirte zu finanzieren. Diese sollen dadurch überzeugt werden, weniger Pestizide zu nutzen. Dadurch würde sich die Wasserqualität rund um das Great Barrier Reef stark erhöhen.


Bild: „>Amazing Great Barrier Reef, Sarah Ackermann, Flickr, CC BY-SA 2.0

Ein Wettbewerb soll für kreative Ideen sorgen

Parallel dazu werden Maßnahmen finanziert, um aggressive Seesterne fernzuhalten. Diese sind dem Ökosystem eigentlich fremd und hatten in der Vergangenheit erhebliche Schäden angerichtet. Während diese beiden Aktionen den Blick in die Zukunft richten und zukünftige Zerstörungen vermeiden möchten, soll der Rest des Geldes vornehmlich in die Restauration zerstörter Korallenriffe fließen. Hinzu kommt ein etwas ungewöhnlicher Wettbewerb: Wissenschaftler in aller Welt sind aufgerufen, Konzepte zur Rettung des Great Barrier Reef zu erarbeiten. Ziel des Aufrufes ist es, kreative Lösungen für den Schutz und die Wiederherstellung von Korallenriffen zu erhalten. Für die Forscher lohnt sich die Teilnahme ebenfalls: Es winken Preisgelder in Höhe von 1,3 Millionen Euro.

Es geht um mehr als 60.000 Arbeitsplätze

Der Einsatz der australischen Regierung für das Great Barrier Reef ist aber keine reine Umweltschutzmaßnahme. Vielmehr ist das beeindruckende Ökosystem auch ein extrem wichtiger Wirtschaftsfaktor. So gehen Schätzungen davon aus, dass die Wirtschaft des Landes durch die Touristenattraktion pro Jahr rund 3,7 Milliarden Euro zusätzlich einnimmt. Außerdem hängen rund 64.000 Jobs an der einzigartigen Unterwasserlandschaft. Diese sollen durch die nun angekündigten Investitionen im besten Fall langfristig erhalten bleiben. Belize hat vor einiger Zeit einen etwa anderen Weg beschritten und die Ölförderung in den eigenen Gewässern eingestellt, um den Tourismus als Einnahmequelle zu erhalten. Umstritten ist allerdings, inwieweit die Korallenriffe überhaupt noch zu retten sind: Vor rund einem Jahr erklärten Wissenschafter bereits große Teile des Great Barrier Reef für unrettbar verloren.

Via: New York Times


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