Zahlreiche Großstädte und Metropolen haben mit massiven Verkehrsproblemen und zahlreichen Staus zu kämpfen. In den letzten Jahren wurden daher unzählige Konzepte präsentiert, um hier für Abhilfe zu sorgen. Die meisten Schlagzeilen generierten in diesem Zusammenhang die geplanten Flugtaxis. Diese sollen dafür sorgen, dass nervige Staus einfach überflogen werden können. Einen etwas konventionelleren und doch leicht futuristischen Ansatz verfolgt das Münchener Startup Ottobahn. Dort möchte man eine Schwebebahn errichten. Diese soll in rund zehn Metern Höhe operieren und von den technischen Grundlagen her der Wuppertaler Schwebebahn ähneln. Allerdings planen die Entwickler einige Besonderheiten. So soll es keine Stationen geben, an denen die Fahrgäste zusteigen. Stattdessen werden die Gondeln, die jeweils über einen eigenen Antrieb verfügen, in diesen Fällen bis auf die Höhe der Straße herabgelassen. Geplant ist zudem, auf einen Fahrplan zu verzichten.


Bild: Ottobahn

Die Straßen sollen zu Grünflächen werden

Stattdessen sollen die Nutzer sich bei Bedarf eine der Gondeln per App bestellen und werden dann an Ort und Stelle abgeholt. Auch das Ziel der Fahrt kann individuell festgelegt werden. Es handelt sich also nicht um ein Verkehrsmittel des klassischen öffentlichen Personennahverkehrs. Stattdessen geht es eher um einen Taxiservice in luftiger Höhe. Damit dieser sinnvoll betrieben werden kann, sind allerdings durchaus erhebliche Investitionen notwendig. Denn das Startup träumt davon, mit der neuartigen Schwebebahn sämtliche Stadtteile abzudecken. Straßen sollen dadurch komplett überflüssig werden und in Grünflächen verwandelt werden. Eine intelligente Software wiederum würde dafür sorgen, dass sich der Stau nicht einfach nur von der Straße in die Luft verlagert. Stattdessen soll sichergestellt werden, dass die Gondeln sich stets dort befinden, wo sie gebraucht werden. Während der Fahrt werden Ausweich- und Überholmanöver dann so geplant, dass im Idealfall immer ein Verkehrsfluss gewährleistet ist.

Auf der Teststrecke sollen 100.000 Testkilometer abgespult werden

Bisher allerdings existiert das Konzept lediglich auf dem Papier. Dies soll sich nun aber zumindest im kleinen Rahmen ändern. Denn in Taufkirchen in der Nähe von München wird noch in diesem Jahr eine erste Teststrecke entstehen. Auf den rund 900 Metern sollen dann in der letzten Testphase fünf Gondeln unterwegs sein und bis zu 100.000 Kilometer zurücklegen. Die so gesammelten Erfahrungen könnten dann schon Aufschluss darüber geben, ob sich der Ansatz tatsächlich auch großflächig zum Einsatz bringen lässt. Das Interesse an dem neuartigen Verkehrsmittel ist durchaus groß. So gibt es bereits Überlegungen, die Teststrecke später einmal auszubauen und so eine Verbindung nach München zu schaffen. Ob das System von Ottobahn allerdings tatsächlich einmal großflächig zum Einsatz kommen wird, dürfte nicht zuletzt vom Preis abhängen. Bisher ist über die notwendigen Baukosten noch nichts bekannt. Grundsätzlich dürfte der Bau einer Schwebebahn in zehn Metern Höhe aber nicht gerade preiswert sein.


Via: Ottobahn

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    4. Februar 2022 at 15:45

    In Bezug auf Einschienenbahnen aller Art gibt es hier eine allumfassende Übersicht: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_11_12_neu_mobile_prt_05_monorail.htm

    Was die eher futuristischen Ansätze anbelangt, so findet man diese hier: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_11_12_neu_mobile_prt_25_weiteres.htm

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