Ein Blick aufs Äußere und schon ist das Innere durchschaut: Beim Kennenlernen neuer Leute wäre das eine fantastische Sache, es würde viele Enttäuschungen sparen. Doch so weit werden wir vermutlich nie kommen, und im Grunde ist gut so, dass unsere Mitmenschen uns weiterhin ein Geheimnis bleiben. Anders sieht es bei gebrochenen Knochen und defekter Technik aus! Könnte man von außen sehen, was innen vor sich geht, ohne zu röntgen oder alles aufzuschrauben, wäre viel Zeit und im erstgenannten Fall auch die Strahlenbelastung gespart. Eine KI soll das nun können.


Wer weiß mit einem Blick auf die Oberfläche, was innen vor sich geht?

KI analysiert Daten aus Oberflächenmessungen

Der Professor für Bau- und Umwelttechnik, Markus Buehler, und seine Doktorandin Zhenze Yang haben eine künstliche Intelligenz entwickelt, die das tut, was alle Algorithmen machen: Sie erkennt Muster in großen Datensätzen. Doch nutzen die beide Forscher ihren Rechner auf besondere Weise: Sie füttern ihn mit gewaltigen Datenmengen aus Oberflächenmessungen und den zugehörigen Informationen über den inneren Zustand. Die KI trifft anschließend Voraussagen über das vermutliche Innere von Objekten, die Daten werden mit dem realen Zustand abgeglichen und Abweichungen korrigiert. So lernt das System immer weiter dazu, bis es zuverlässige Aussagen treffen kann.

Das System funktioniert an biologischem und künstlichem Material

Auch zuvor gab es bereits technische Diagnosemöglichkeiten, die es ermöglichen, aus Verformungen von Oberflächen auf den inneren Zustand von Dingen, zum Beispiel von Flugzeugflügeln, zu schließen. Doch wer wirklich das Innere sehen möchte, muss bislang anders tätig werden, also aufschrauben, aufschneiden oder röntgen.


Die neue KI arbeitet mittlerweile äußerst zuverlässig, sie könnte nähere Untersuchungen überflüssig machen oder die Aufmerksamkeit auf zuvor Unerkanntes lenken, und zwar sowohl bei biologischem als auch bei künstlichem Material. Buehler vertritt die Ansicht, dass seine Erfindung schon sehr bald in der Flugzeugwartung zum Einsatz kommen kann, um teure und aufwändige Verfahren zumindest zu ergänzen. Strukturelle Probleme lassen sich damit frühzeitig erkennen.

Wer mehr dazu lesen will: Die Wissenschaftler haben ihre Erkenntnisse im Fachjournal Advanced Materials veröffentlicht.

Quelle: winfuture.de

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