Sowohl Norwegen als auch Schweden haben sich im Jahr 2012 dazu verpflichtet, bis 2020 28,4 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Bis 2030 sollen weitere 18 TWh dazukommen. Dank großer Fortschritte im Sektor für erneuerbare Energien gehen Analysten davon aus, dass Schweden seine Ziele für 2030 bereits Ende 2018 erreichen wird.


Klimaziele werden 12 Jahre zu früh erreicht

Die schwedische Energieagentur hat sich die bereits vorhandenen Kapazitäten sowie sie geplanten Investitionen angeschaut und kam zu dem Schluss, dass bereits Ende 2018 eine Terawattstunde mehr produziert werden wird als für 2030 geplant.


Nach der Entscheidung über die Ziel-Erhöhung sind viele Investitionsentscheidungen getroffen worden. Und es werden noch sehr viele Windkraftanlagen in den kommenden Jahren fertiggestellt werden„, so der Energieexperte Markus Selin. Bis Jahresende sollen in Schweden 3681 neue Windturbinen in Kraft genommen werden. Bis 2040 will das skandinavische Land seine Stromproduktion komplett auf erneuerbare Energien umgestellt haben. Allerdings muss beachtet werden, dass Schweden aufgrund der natürlichen Bedingungen prädestiniert für die Produktion von Wind- und Wasserenergie ist.

Europa sollte auf Schweden schauen

Im europäischen Vergleich wissen die Strom-Ambitionen Schwedens durchaus zu beeindrucken. SO hat die schwedische Regierung für 2030 ein Energieeffizienzziel von 50 Prozent festgelegt – die entsprechende EU-weite Einigung liegt bei 32,5 Prozent.

In der vergangenen Woche hat die Europäische Kommission Konsultationen über den langfristigen Klimaplan eingeleitet, der die EU-Wirtschaft auf den richtigen Weg bringe soll, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Vor allem will die Kommission Optionen für eine Netto-Null-Emissionsstrategie bis 2050 ausarbeiten. Diesen Punkt will Schweden ebenfalls fünf Jahre früher erreichen.

EU-Staaten tun nicht genug für den Klimaschutz

Vergangenen Juni hat das Climate Action Network Europe (CAN) ein Ranking der EU-Staaten nach ihren Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel herausgegeben. In dieser Liste nimmt Schweden den zweiten Platz ein – der erste Platz blieb leer, da aus Sicht der Organisation kein einziges EU-Land diesen Platz verdient habe. Kein Mitgliedsstaat der EU tue genug, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, die CO2-Emissionen zu senken und auch nur die Ziele des Pariser abkommens zu erreichen. Schweden, Portugal, Frankreich und die Niederlande seien in Europa zwar Vorreiter, könnten aber auch mehr tun. Gegen Estland, Irland und Polen dagegen richtete die Organisation heftige Kritik. Deutschland liegt in dem CAN-Ranking auf dem 8. Platz.

Die deutsche Regierung gab bereits zu, ihre bis 2020 gesteckten Klimaschutzziele nicht erreichen zu können und nennt ein unerwartet deutliches Bevölkerungswachstum in Kombination mit starkem Wirtschaftswachstum als Grund an.

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