Windparks haben bekanntlich einen hohen Materialverbrauch. Ob an Land oder auf hoher See, sie benötigen normalerweise eine starke Verankerung im Boden, die jedem Sturm standhält. Die französische Firma Eolink fertigt aktuell den Prototypen einer Windkraftanlage an, die auf dem Meer schwimmen soll. Mit der Idee stehen die Energiespezialisten zwar nicht allein da, aber bislang ist kein Unternehmen wirklich in der Praxis angelangt. Die pyramidenförmige Pyramide braucht deutlich weniger Stahl und soll bald bis zu 20 Megawatt Leistung bringen.


So soll die schwimmende Turbine aussehen / Foto: Eolink

Justierbare Ballasttanks sollen die Anlage stabilisieren

Die schwimmende Windkraftanlage von Eolink ist nicht auf die küstennahe Nutzung beschränkt, wie ihre regulären Artverwandten. Allerdings gibt es auf hoher See immer wieder starken Wellengang, dem das System standhalten muss. Die Konstrukteure bauen deshalb ein stabiles Gerüst aus vier schrägen Stützmatzen, die nach oben zusammenlaufen, wie bei einer Pyramide. An der Spitze dreht sich der 143 Meter große Rotor, der ebenfalls bei der Stabilisierung hilft. Unten an der Anlage sind justierbare Balllasttanks befestigt, mit einem Seil am Boden verankert. In der Theorie könnte das reichen, um bei Wind und Wetter stabil zu bleiben, in der Praxis ist das System noch nicht erprobt.

2024 geht der Prototyp im Atlantik an den Start

Die Gesamtanlage soll ungefähr 30 Prozent weniger wiegen als die üblichen Offshore-Anlagen – und in der Herstellung deutlich weniger Stahl verbrauchen. Damit sinkt sowohl der CO2-Impact als auch der Stromproduktionspreis. Der Prototyp soll mit 5 Megawatt Leistung starten, die Eolink später auf 20 Megawatt hochregeln möchte. Zum Vergleich: Die größte reguläre Offshore-Anlage, das chinesische Myse 16.0-242, schafft es derzeit auf eine Nominalleistung von 16 Megawatt, mit einem Rotordurchmesser von immerhin 242 Metern. 2024 geht die neue schwimmende Turbine im Atlantik auf einem Testgelände der Tech-Uni Centrale Nantes an den Start. Dann kann sie beweisen, was in ihr steckt, vielleicht wird sie zum Vorreiter einer Windrevolution auf hoher See.


Quelle: t3n.de

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