Im Spätherbst geht im thüringischen Henschleben ein Solarpark in Betrieb, der auch nach Sonnenuntergang oder bei bedecktem Himmel Strom ins Netz einspeisen kann. Die 7,5 Megawatt-Solaranlage wird auf dem Kraftwerksgelände mit einer Batterie gekoppelt, die eine Kapazität von gut 1000 Kilowattstunden hat. In den sonnenreichen Stunden fließt ein Teil des erzeugten Stroms in die Lithium-Ionen-Batterie, um in sonnenarmen Zeiten genutzt zu werden. Der Stromspeicher lässt sich zudem nutzen, um Strom zu speichern, der mangels Abnehmer zu Spottpreisen verschleudert werden müsste. Das System baut der Düsseldorfer Ökostromanbieter Naturstrom auf dem Gelände einer Altdeponie.


Der Unterbau für die Montage der Solarmodule ist bereits fertig (Foto: Naturstrom)

Unter den Solarmodulen sollen Schafe weiden

Naturstrom hatte im vergangenen Jahr den Zuschlag für das Projekt in den so genannten Innovationsausschreibungen gewonnen. Da die Anlage teilweise auf Flächen errichtet wird, die der Gemeinde gehören, kann die Standortkommune mit regelmäßigen Pachteinnahmen rechnen. Naturstrom übernimmt im Zuge des Anlagenbaus auch die Rekultivierung angrenzender Deponieflächen. Das Unternehmen bemüht sich um eine besonders umweltverträgliche Gestaltung des Solarparks. So sollen Bienenkörbe aufgestellt und Freiflächen mit regional typischen Pflanzen aufgeforstet werden. Zwischen den aufgeständerten Solarmodulen sollen Schafe weiden dürfen. Zu den zusätzlichen Umwelt-Maßnahmen hat sich das Unternehmen durch das vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft organisierte Siegel „Gute Planung“ selbst verpflichtet.

Attacke auf die „fossile Energiewirtschaft“

Finanziert und betrieben wird die Anlage als erstes Neubauprojekt der Ende 2020 von Naturstrom gegründeten NaturEnergy. Unter dem Dach dieses Unternehmens sollen zukünftig der Bau und Betrieb, aber auch die Finanzierung der Öko-Kraftwerke in der Gruppe organisiert werden. „Die technischen und finanziellen Herausforderungen an die Energieerzeugung auf Basis regenerativer Quellen nehmen drastisch zu“, hat Naturstrom-Chef Thomas E. Banning festgestellt, der auch das neue Unternehmen leitet. „In den kommenden Jahren müssen wir in Deutschland mit vielen neuen Wind- und Solaranlagen die Weichen stellen für ein klimaverträgliches Energiesystem“, so Bannings Erkenntnis. Er wolle „das Feld nicht internationalen Finanzjongleuren und der alten, im doppelten Wortsinn fossilen Energiewirtschaft überlassen“.


Quelle: naturstrom.de

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