In Deutschland werden jedes Jahr pro Kopf 1,2 Kilogramm Honig verspeist. Jeder vierte Deutsche isst den süßen Stoff der Bienen sogar mindestens einmal in der Woche. Diese Zahlen waren Grund genug für die Stiftung Warentest, die angebotenen Produkte einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis ist für den Verbraucher alles andere als erfreulich: Von den 36 getesteten Produkten konnten nur 11 die Verbraucher vollends überzeugen. Allerdings ist die Bandbreite des Tests bei der Stiftung Warentest traditionell sehr groß. So wurden nicht nur Geschmack und Qualität getestet, sondern auch die Inhaltsstoffe, das Pollenspektrum und die Angaben auf der Verpackung unter die Lupe genommen. Irreführende Angaben konnten also ebenso zu einer Abwertung führen wie eine schlechte Qualität des eigentlichen Produkts.


Tester fanden nur vergleichsweise wenige Schadstoffe

Immerhin konnten die Tester aber feststellen, dass Qualität nicht zwingend eine Frage des Preises sein muss. Denn die elf Honigmarken mit der besten Note kosten im Laden zwischen 4,60 Euro und 16,40 Euro pro Kilogramm. Für einen mit „mangelhaft“ bewerteter Lindenhonig muss für die selbe Menge hingegen der stolze Preis von 25,40 Euro bezahlt werden. Außerdem gut zu wissen: Die Tester fanden vergleichsweise geringe Mengen an Schadstoffen. So wurden keine Rückstände von Arzneimitteln für Tiere gefunden. In drei Wildhonigsorten fanden sich zwar nachweisbare Spuren von giftigen Substanzen. Diese lagen aber deutlich unterhalb der zugelassenen Grenzwerte und kamen gewissermaßen auf natürliche Art und Weise in den Honig: Es handelt sich um Produkte von Wildpflanzen, die über die Bienen in den Honig gelangten.


Glyphosat erhitzt schon seit einiger Zeit die Gemüter

Für Diskussionen dürfte aber vor allem ein letzter Befund sorgen. Demnach wurden in jedem dritten getesteten Produkt geringe Mengen des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat nachgewiesen. Kritiker halten die Substanz für krebserregend und fordern bereits seit einiger Zeit ein vollständiges Verbot. Im vergangenen Jahr wurde die Zulassung in der Europäischen Union aber noch einmal verlängert – auch weil die Faktenlage nicht so klar ist wie oftmals behauptet. In Deutschland will das Landwirtschaftsministerium aber zumindest den privaten Gebrauch von Glyphosat weitgehend verbieten. Bienenvölker in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen wären dem Mittel aber auch dann noch ausgesetzt. Einige Imker haben deswegen auch bereits gegen die Zulassung von Glyphosat geklagt – bisher aber noch ohne Erfolg.

Via: Stiftung Warentest

2 Kommentare

  1. Der Frager

    30. Januar 2019 at 15:34

    Die Frage ist doch in welchen Mengen der Stoff nachgewiesen wurde. Die Menge macht das Gift. Für Trinkwasser gibt es beispielsweise einen Grenzwert für Glyphosat. Wenn es für Lebensmittel keinen gibt dann kann man den ja mal als Vergleich heranziehen.

  2. Der Frager

    30. Januar 2019 at 15:38

    Von der Webseite von Stiftung Warentest:
    „In jedem dritten Honig wiesen wir geringe Gehalte des umstrittenen Pflanzen­schutz­mittels Glyphosat nach. Ein Misch­blütenhonig – mit Siegel des Deutschen Imker­bundes – schöpfte den Glyphosat-Grenz­wert für Honig zur Hälfte aus.“

    Es war also scheinbar nur ein Honig der die Hälfte des Grenzwertes erreicht hat, die anderen lagen noch darunter.

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