Auf dem ersten Blick schien es ein Hund zu sein, der da auf der Straße lag. Ein Auto hatte das Tier erfasst und schwer verwundet, der Fahrer brachte es in eine Tierklinik. Dort kamen Zweifel auf: Obwohl der tierische Patient dunkles Fell besaß und bellen konnte, wollte er kein Hundefutter fressen – kleine Ratten waren eher seine Sache. Die Ohren spitz, die Schnauze lang: Handelte es sich vielleicht doch um einen Fuchs?


Fuchs bei Nacht
Fuchs? Hund? Oder beides?

»Nicht so fügsam wie ein Hund« – und frisst Ratten

Der Unfall passierte 2021 in Südbrasilien nahe Vacaria. Das verletzte Tier erhielt eine Behandlung im Tierkrankenhaus der Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS), verhielt sich dabei »nicht so fügsam wie ein Hund«, zeigte aber auch nicht die Aggressivität eines wilden Fuchses. Die Physiognomie deutete auf einen Mix hin, doch so etwas hatte es bislang nie gegeben. Die Auffälligkeiten drängten sich so stark auf, dass die Mediziner einen Gentest anforderten, der brachte Gewissheit über das scheinbar Unmögliche: Das Tier war mit 76 Chromosomen ausgestattet, Hunde haben 78, Pampasfüchse 74. Tatsächlich hatten sie es mit einer höchst ungewöhnlichen Kreuzung zu tun.

Der Dogxim hatte keine Chance zur Fortpflanzung

Der südamerikanische Pampasfuchs (Lycalopex gymnocercus) musste sich mit irgendeinem Haushund gepaart habe, die Rasse ist unklar – und auch, wer von beidem das Weibchen und wer das Männchen stellte. Die Wissenschaftler konnten sich über eine passende Bezeichnung nicht einig werden, unter den Vorschlägen waren portugiesisch-englische Kürzel wie Graxorar und Dogxim. Leider werden wir nie erfahren, ob sich das Tier hätte fortpflanzen können, denn es wurde während des Aufenthalts im Tierkrankenhaus sterilisiert und starb im Frühjahr 2023 in einem staatlichen Zoo. Warum die Sterilisation durchgeführt wurde, ist nicht bekannt. Eventuell wussten die beteiligten Mediziner zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass sie keinen Hund vor sich hatten.


Quelle: forschung-und-wissen.de

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