Mit dem Elektroauto von Dresden nach Köln. Das geht, allerding sollte man sich dafür auch Zeit nehmen. Ein recht aktueller Test des ZDF zeigte, dass längere Strecken mit dem E-Auto durchaus ein Abenteuer darstellen können. 24 Stunden dauerte die Hinreise. Ladezeiten von 8 Stunden an der Tankstelle, erforderten viel Geduld. Aber dafür beschränkten sich die Kosten für Strom auf 6 Euro. Allgemein ist die Infrastruktur noch sehr dünn in Deutschland. Stromer haben es schwer zu punkten. WeCharge möchte die Verfügbarkeit von Stromladesäulen jedoch weiter ausbauen und auch Privatleute mit ins Boot holen. Die Idee ist nicht neu, auch liegen schon Konzepte -samt Cloud-Lösungen und Beteiligungsformen- vor. An der finalen Umsetzung mangelt es aber bisher noch.


Jeder kann kann mitmachen und zur Stromtankstelle werden

Die Elektromobilität ist schon längst kein Zukunftsszenario mehr. Allein die Nutzfahrzeugbranche treibt die Entwicklungen rasant voran. Nach wie vor entscheiden sich aber Autofahrer bewusst gegen ein reines Elektroauto. Zu viele Dinge sprechen noch dagegen. So muss wohl erst im Kleinen überzeugt werden. Elektrofahrräder sind bereits gern gesehen und werden gut verkauft. Elektroroller erfreuen sich vor allem bei den neuen Sharing-Diensten immer größerer Beliebtheit. Somit wachsen auch der Bedarf und letztlich auch die Lukrativität für mehr Lademöglichkeiten. Andreas Fesl hat WeCharge gegründet, um private Haushalte unkompliziert mit einer Ladestation für Elektroautos und E-Roller ausstatten zu können. Die Steuerung der Anlage und auch der Verbrauch lassen sich über eine passende App abrechnen. WeCharge ist nur eines von vielen Startups, die in Kürze mit praktischen Lösungen auf den Markt kommen und sich entsprechend durchsetzen wollen. „Ich habe mir sechs Monate Zeit gegeben, um das durchzuziehen und finanzieren zu können. Wenn ich es nicht schaffe, lasse ich es bleiben.“, erklärt der Schweizer.


Andreas Fesl von WeCharge in die Höhle der Löwen

Um seine Technologie auch in Deutschland ausrollen und groß machen zu können, benötigt Andreas Fesl Kapital. Dazu nutzt er seine Chance in der Startup-Show „Die Höhle der Löwen“. Für 30 Prozent Unternehmensanteile möchte Fesl drei Millionen Euro haben. Das ist bisher die größte Summe in der Geschichte „Die Höhle der Löwen“.

So funktioniert WeCharge

WeCharges ist ein recht einfach gehaltenes Ladesystem, das aus einer Ladestation besteht, die wiederum an der Hauswand befestigt werden kann. Von dieser Station führt ein Kabel mit Universalstecker und Regenschutz ab. Wer seinen Elektroroller laden möchte, der fährt einfach vor die Station und verbindet den Stecker mit dem Roller. Anschließend wird der QR-Code vom Stecker abgescannt, die passende App geöffnet und der Ladevorgang gestartet. Über die App sieht der Nutzer dann immer in Echtzeit, wieviel geladen wurde und wie hoch die aktuellen Kosten sind. Privathaushalte, die ein WeCharge-Sytem anbieten, können über das System letztlich auch mit verdienen. Ein weiteres recht spannendes Anwendungsfeld eröffnet sich allerdings auch beispielsweise für Gaststättenbetreiber. Wer ein WeCharge-System anbietet, zieht folglich auch die E-Roller-Kunden an. Während der Ladezeit kommt ein Snack sicher gelegen. Mittels QR-Code kann dann auch noch eine Gutschrift vom Ladebesitzer erteilt werden. Diejenigen, die also ihren Elektroroller vor der Gaststätte X laden und dort auch dinieren, bekommen die Verweildauer und mithin die Kosten für die Ladeeinheit ersetzt.

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Elektroautos brauchen mehr Power

WeCharge soll jedoch auch bei Elektroautos funktionieren. Allerdings ist hier wohl das größte Problem, das E-Autos einfach enorm lang laden müssen. Schnellladesysteme sind noch nicht weit verbreitet und kosten sicher auch mehr. Zudem bietet Smart beispielsweise bei den neuen Elektro-Smarts ein Schnellladestecker lediglich als Sonderausstattung an.

In Teipeh scheint WeCharge bereits schon zu funktionieren. In einem Land wo sich tausende Rollerfahrer eine Spur teilen und die Dichte einfach enorm hoch ist, bietet sich der Umstieg auf Elektroroller vor allem aus Umweltaspekten an. Ohne Mundschutz verlässt kaum noch ein Rollerfahrer das Haus. Ob das Peer-to-Peer-Netzwerk WeCharge auch in Deutschland Anklang findet, wird sich zeigen.

Bisher wird man bei Google kaum fündig, wenn „WeCharge“ gesucht wird. Lediglich ein Pendant aus Frankreich wird angezeigt. Das könnte ein Indiz dafür, sein, dass WeCharge wohl doch vorerst gescheitert ist. Das Konzept ist aufgrund der Einfachheit dennoch genial. In Zukunft werden sich definitiv noch spannende Lösungen ergeben. Wer sich aber final durchsetzt ist bisher noch nicht absehbar.

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