In Großbritannien haben Autos mit Verbrennungsmotor keine große Zukunft mehr. So sollen ab dem Jahr 2030 nur noch Fahrzeuge mit Elektroantrieb zugelassen werden. Um die dafür benötigten Batterien zu produzieren, wird allerdings sehr viel Lithium benötigt. Der Preis für das Metall ist daher schon in den letzten Jahren stark in die Höhe geschossen. Zukünftig dürfte die Nachfrage zudem weiter anziehen. Dies hat zur Folge, dass auch neue Abbaumethoden verstärkt in Betracht gezogen werden. So wird unter anderem darüber nachgedacht, Lithium aus dem Abwasser von Bergwerken und Fracking-Anlagen zu gewinnen. Außerdem könnten Geothermie-Kraftwerke im Oberrheingraben als Quelle dienen. Noch einmal einen völlig anderen Ansatz verfolgt die Firma British Lithium in Cornwall. Dort nutzt das Unternehmen eine alte Tongrube, um dort Lithium zu gewinnen. Das wertvolle Metall ist hier allerdings in Granit eingelagert.


Bild: British Lithium

Die erste Pilotanlage soll potenzielle Kunden überzeugen

Hinzu kommt: Der Lithiumgehalt ist vergleichsweise gering. In den großen Abbauanlagen in Australien liegt er beispielsweise rund viermal höher. Die Ingenieure von British Lithium können dafür mit einem besonders effizienten Verarbeitungsprozess punkten. So haben sie ein Verfahren entwickelt, bei dem deutlich niedrigere Temperaturen benötigt werden. Auch der Verbrauch von Chemikalien konnte reduziert werden. Beides reduziert die Kosten und macht das Lithium aus Granit preislich wettbewerbsfähig. Bisher allerdings handelt es sich hier mehr oder weniger um theoretische Berechnungen. Denn erst jetzt wurde eine erste größere Pilotanlage in Betrieb genommen. Diese wird zukünftig jeden Tag fünf Kilogramm Lithiumcarbonat produzieren. Das ist natürlich noch zu wenig, um damit einen Beitrag zur weltweiten Lithiumversorgung zu leisten. Es sollte aber ausreichen, um potenziellen Kunden unter Beweis zu stellen, dass die Technik funktioniert.

Ein Drittel der Lithium-Nachfrage in Großbritannien könnte gedeckt werden

Anschließend soll dann in den Aufbau einer deutlich größeren Verarbeitungsanlage investiert werden. Diese soll zudem in unmittelbarer Nähe der Abbaustelle entstehen. Dadurch werden längere Transporte des Gesteins vermieden, was die Belastung für Umwelt und Klima reduziert. Den aktuellen Planungen zufolge wird die Produktion in drei bis fünf Jahren dann auf vollen Touren laufen. Jährlich würden dann 21.000 Tonnen Lithiumcarbonat aus Granit gewonnen werden. Dies entspräche immerhin rund einem Drittel der in ganz Großbritannien benötigten Menge. Für die Region in Cornwall ist dies ebenfalls eine gute Nachricht. Denn dort wurde lange Zeit Kohle gefördert. Die meisten dieser Jobs sind inzwischen aber aufgrund der Energiewende verloren gegangen. Nun könnte der Abbau von Lithium für neue Arbeitsplätze sorgen. Die Technologie lässt sich zudem auch an anderen Orten mit vergleichbaren geologischen Bedingungen zum Einsatz bringen.


Via: Electrek

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.