Hanf hat teilweise schon ein ziemlich angestaubtes Image, schließlich begleitet uns die Pflanze bereits seit Tausenden von Jahren. Die Wandlungsfähigkeit dieses Materials kommt selten zur Sprache, denn sie taugt zu viel mehr als »nur« nachhaltige Kleidungsproduktion und Drogenherstellung. Ein französisches Start-up möchte daraus sogar Wasserstoff gewinnen und damit Busse und Bahnen antreiben.


Hanf als echtes Energiewunder

Hanf zersetzt sich zu Wasserstoff, CO2 und Methan

Hanf-Biomasse ist ungeheuer energiehaltig, und genau deshalb greift das Unternehmen Quairos Energies nun darauf zurück. Der Betrieb mit Sitz in Mareil-Champagne bei Le Mans zerkleinert die Pflanze, um die gewonnene Masse anschließend kräftig zu erhitzen. Dabei lösen sich Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff aus dem Material. Der Wasserstoff soll anschließend in den Brennstoffzellen von Bussen und Bahnen zur Stromherstellung dienen und die Motoren antreiben. Das Methan geht an Gaz Réseau Distribution France, ebenfalls zum Zweck der Energieversorgung. Durch den Anbau neuer Hanfpflanzen wird das freigesetzte Kohlendioxid fast sofort wieder der Luft entzogen – ein Kreislauf mit Zugewinneffekt.

Die Komplettproduktion soll 2022 auf 350 Hektar beginnen

Zur Verwendung soll ausschließlich lokaler Hanf kommen, der im Umkreis von 35 Kilometern wächst. Für regelmäßige Lieferungen sorgt die Landwirtschaftsgenossenschaft Fermiers de Loué mit seinen etwa 150 Mitgliedern – so ist es abgesprochen. Die erste Ernte in diesem Jahr wird noch eher klein ausfallen, sie dient dazu, den Industrialisierungsprozess zu verbessern. Die Komplettproduktion ist für 2022 angesetzt, dann sollen die regionalen Hanffelder zusammen 350 Hektar groß sein.


Energetisch dicht gepackt – und vielseitig verwendbar

Hanf ist nicht nur energetisch dicht gepackt, sondern die Pflanze hält auch einen hohen Ölanteil bereit und natürlich ganz viel Zellulose. Sie eignet sich deshalb nicht nur als Quelle für erneuerbare Energien, sondern dient auch als nachhaltiger Baustoff und zur Wärmedämmung. Sogar als Alternative zu den häufig verwendeten Glasfasern hat Hanf sich schon bewährt, weil sich das Material stark komprimieren lässt. Bei BMW entstehen zum Beispiel Türverkleidungen aus entsprechend verarbeitetem Hanf. Ganz zu schweigen von dem medizinisch eingesetzten CBD-Öl, das entzündungshemmend und angstlösend sein soll.

Quelle: hanf-magazin.com

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