Die sogenannten E-Fuels gelten auch für einige Parteien in Deutschland als wichtiges Element der Mobilitätswende. Das ist wenig verwunderlich, schließlich versprechen sie, dass man weiterhin PKWs mit Verbrennermotor fahren kann, aber gleichzeitig dennoch klimaneutral unterwegs ist. Forscher:innen haben nun die zu dem Thema verfügbaren Erkenntnisse zusammengetan und kommen zu dem Schluss, dass E-Fuels wahrscheinlich nicht sinnvoll für Autos genutzt werden können. Zu teuer und zu ineffizient Die Metastudie stammt aus der Denkfabrik Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) und wurde im Auftrag der Klima-Allianz-Deutschland durchgeführt. Sie kommt zu dem Schluss, dass E-Fuels, die synthetisch mithilfe von Strom hergestellt werden, wegen ihrer hohen Kosten, der schlechten Verfügbarkeit sowie der ineffizienten Nutzung keine wirklich tragfähige Alternative zum vorgesehen Abschied vom Verbrennungsmotor seien. Stattdessen, so die Autor:innen, solle der Fokus auf Elektroautos und den öffentlichen Nahverkehr gelegt werden. Eine Metastudie hat das Ziel, die verfügbaren Erkenntnisse und Studien zu einem Bereich auszuwerten und zu analysieren. Für die Studie des FÖS wurden unter anderem Erkenntnisse des ADAC, des Bundesministeriums für Umwelt, der Internationalen Energieagentur sowie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung verwendet. Die Studie zeigt, wie ineffizient E-Fuels sind. Durch den Einsatz von 150 On-Shore-Windkraftanlagen könnten 240.000 Elektroautos mit Strom versorgt werden. Würde man den Strom nutzen, um E-Fuels herzustellen, würde die daraus resultierende Menge gerade mal für 37.500 Verbrennerfahrzeuge reichen. „Mit derselben Strommenge könnten also mehr als sechsmal so viele Fahrzeuge elektrisch betrieben werden„, so Matthias Runkel, Leiter Verkehrs- und Finanzpolitik beim FÖS und Autor der Metastudie. Hinzu komme, dass Elektrofahrzeuge wesentlich klimafreundlicher seien: „Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus, verursachen E-Autos 40 bis 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als mit E-Fuels betriebene Autos„, so Runkel weiter. Auch hohe Subventionen können die E-Fuels nicht retten Selbst bei hohen staatlichen Subventionen, so stellt die Studie fest, werden bis 2035 keinesfalls ausreichende Mengen an E-Fuels verfügbar sein. Das Erreichen der Klimaziele sei mit den alternativen Treibstoffen nicht möglich. Das Team geht davon aus, dass der PKW-Bestand in der EU bis 2045 nahezu vollständig elektrifiziert sein wird. Fahrzeuge mit E-Fuels werden dann nur noch eine Randerscheinung sein. „Die knappen Mengen an E-Fuels benötigen wir für den Flug- und Schiffsverkehr, weil dort die Elektrifizierung schwierig ist. Subventionen für den Gebrauch beim Pkw sind ineffizient und wenig zielführend. Wer die Verfügbarkeit von E-Fuels und des Vorprodukts Wasserstoff sicherstellen will, sollte öffentliche Gelder stattdessen in deren Erforschung und Entwicklung, Projektförderungen und den Aufbau der Infrastruktur stecken„, erläutert Runkel weiter. via Klima-Allianz Deutschland Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter