Es dauert nur zwei Minuten und 15 Sekunden. Innerhalb dieser Zeitspanne wird per Knopfdruck aus einem Flugzeug ein normales Auto. Der Trick funktioniert aber auch umgekehrt: Dann wird aus dem AirCar innerhalb kürzester Zeit wieder ein Flugobjekt. An dieser Vision arbeitet der Erfinder Stefan Klein bereits seit rund dreißig Jahren. In dieser Zeit investierte er nicht nur eine Millionensumme, sondern entwickelte auch gleich drei Prototypen. Die neueste Variante wurde nun einem durchaus realistischen Test unterzogen. So setzte sich Klein selbst hinter das Steuer und flog mit dem Auto von Bratislava nach Nitra. Dabei erreichte er eine Flughöhe von rund 2.500 Metern und eine Spitzengeschwindigkeit von 170 Stundenkilometern. Als Teil der Funktionsprüfung waren zudem einige scharfe 45-Grad-Kurven in die Flugstrecke integriert. Auch diese konnten problemlos absolviert werden.


Bild: Klein Vision

Der Zulassungsprozess ist extrem zeitaufwändig

Nach rund 35 Minuten erreichte der Flugpionier dann sein Ziel. Nach der Landung drückte Klein schließlich den magischen Knopf und fuhr mit dem Auto zu den wartenden Reportern. Alles in allem verlief der Testflug somit überaus erfolgreich. Klein ist daher überzeugt davon, dass der nächste Prototyp bereit sein wird für die Serienproduktion. Erstmals könnte er dann mit seinem Projekt tatsächlich Geld verdienen. Theoretisch sogar jede Menge. Denn eine Analyse von Morgan Stanley taxiert den Markt für hybride Flugobjekte im Jahr 2040 auf rund 1,5 Billionen Euro. Zuvor allerdings müssen noch einige regulatorische Hürden genommen werden. Dies ist hier besonders schwierig, weil es sich um eine völlig neue Produktkategorie handelt. Denn bisher gibt es schlicht noch kein Flugauto mit offizieller Zulassung – wenn man vom Aerocar aus den 1950er Jahren absieht, das heute keine Fluggenehmigung mehr erhalten würde. Es müssen daher zunächst zahlreiche Standards etabliert und Tests absolviert werden.

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Für Start und Landung wird ein Flughafen benötigt

Bisher hat das von Klein entwickelte AirCar aber immerhin schon 142 erfolgreiche Starts und Landungen hinter sich gebracht. Insgesamt konnten so bereits über 40 Flugstunden absolviert werden. Technische Probleme sind dabei nicht aufgetreten. Das grundsätzliche Konzept scheint also zu funktionieren. Die Nutzbarkeit des Hybrid-Flugautos ist allerdings eingeschränkt. Denn es handelt sich nicht um einen Senkrechtstarter. Für Start und Landung wird daher jeweils eine Rollbahn benötigt. In der Regel dürfte dies bedeuten: Geflogen werden kann immer nur von Flughafen zu Flughafen. Die Konkurrenzfirma PAL-V Liberty setzt hingegen auf einen fahrbaren Tragschrauber, der überall starten und landen kann. Auch hier wurde bisher allerdings noch keine vollständige Zulassung erteilt. So darf das Fahrzeug aktuell zwar im Straßenverkehr regulär genutzt werden. Flüge sind aber nur zu Testzwecken gestattet.

Via: Engadget

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