Der MIT-Student Arnav Kapur hat eine Technologie entwickelt, mit deren Hilfe er mit seinem Computer kommunizieren kann, ohne zu sprechen oder Befehle einzutippen. Stattdessen muss er den Befehl nur innerlich ausformulieren. Ein neu entwickeltes Gerät namens Alter Ego erfasst den Auftrag dann und sendet ihn per Bluetooth an einen Computer. Dieser wiederum kann über ein Headset eine gegebenenfalls gewünschte Antwort geben. Ganz konkret kann so etwa Pizza bestellt werden. Kapur muss dazu lediglich denken „Salamipizza bestellen“ – und bekommt eine Liste mit verfügbaren Lieferdiensten vorgelesen. Die Technik funktioniert aber auch bei vielen anderen Themen und soll inzwischen in der Lage sein, 92 Prozent der nie ausgesprochenen Befehle korrekt zu deuten.


Der Computer kann beim Kopfrechnen helfen

Kann das Gerät also tatsächlich Gedanken lesen? Ganz so weit ist es zum Glück noch nicht. Vielmehr funktioniert der Trick nur, wenn der Computernutzer eine Art Headset trägt, das vom Nacken bis ans Kinn reicht. Dadurch können minimale Bewegungen der Muskulatur erfasst werden, die entstehen, wenn man innerlich mit sich selbst spricht. Die wahrgenommenen Veränderungen werden dann an einen Computer gesendet und dort mithilfe von Algorithmen ausgewertet. Je öfter auf diese Weise kommuniziert wird, desto höher dürfte auch die Zahl der korrekten Interpretationen sein. Mit der Technologie lassen sich auch viele lustige Anwendungen realisieren. Beispielsweise können die eigenen Fähigkeiten im Kopfrechnen durch den Computer unterstützt werden. Zuhause auf der Couch könnte zudem die Suche nach der Fernbedienung ein Ende haben.

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Durch die regelmäßige Nutzung wird das System immer besser

Interessant ist zudem, dass auf diese Weise theoretisch auch zwei Menschen miteinander kommunizieren können ohne zu sprechen oder zu schreiben. Wenn nämlich beide einen Alter Ego im Gesicht tragen, können die Gedanken erfasst und per Computerstimme an den Gegenüber weiter gegeben werden. Theoretisch könnten davon natürlich insbesondere Menschen profitieren, die sich bisher selbst nicht – oder nur schwer – sprachlich ausdrücken können. Bisher allerdings erkennt das System so nur vergleichsweise wenige Phrasen. Durch die regelmäßige Nutzung soll sich der aktive und passive Wortschatz aber bald erhöhen. Eine Herausforderung steht den Entwicklern zudem noch bevor: Bisher ist die Technologie alleine schon aufgrund der Größe des Geräts wenig alltagstauglich. Auch in diesem Punkt haben die Entwickler schon Verbesserungen angekündigt.
Via: Technology Review

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