Einfach mal nachschauen, so dachten sich Forscher an der University of California in San Francisco. Sie beschäftigte die Frage, mit vielen Industriechemikalien im Blut moderne Kinder zur Welt kommen — und wie »verseucht« die zugehörigen Mütter sind. Die Ergebnisse erschrecken, auch, weil die Herkunft vieler gefundener Substanzen nicht identifizierbar ist.


Von Ernest F – <span class=“int-own-work“ lang=“de“>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 3.0, Link

55 Stoffe wurden zum ersten Mal im Menschen nachgewiesen

Insgesamt fanden die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen 109 verschiedene Industriechemikalien im Blut von Müttern und neugeborenen Babys. 55 davon wurden zum ersten Mal im Menschen nachgewiesen, bei 42 ist nicht nur die Quelle, sondern auch die Toxizität ungewiss. Allein 40 Substanzen stammen aus Weichmachern, die schon lang unter schlechtem Ruf stehen. 28 sind verschiedenen Kosmetika zuzuordnen, 29 haben sich aus Arzneimitteln gelöst und 25 finden sich auch in regulären Haushaltsmitteln. 23 Chemikalien haben ihren Ursprung in Pestiziden, drei in Flammschutzmitteln und bei sieben Substanzen handelt sich um polyfluorierte Alkylverbindungen. Die Letztgenannten sind fluorhaltige organische Stoffe, die als robuste Umweltgifte einzuordnen sind. Alles davon hat im Blut rein gar nichts zu suchen, befindet sich aber überall in unserer Umgebung: in der Luft, im Boden, in der Nahrung, in der Kleidung, im Sofa, im Bett …

Chemikalien werden von schwangeren Frauen an Kinder weitergegeben

„Es ist alarmierend, dass wir immer wieder Chemikalien finden, die von schwangeren Frauen an ihre Kinder weitergegeben werden“, äußert sich die an der Studie beteiligte Forscherin Tracey Woodruff. Sie vertritt die Ansicht, dass die Substanzen schon länger in menschlichen Körpern angesiedelt sind, aber erst durch die heutigen modernen Methoden sicher identifiziert werden können. Als Probanden dieser Studie dienten 30 Mutter-Kind-Paare, die nach der Geburt ein paar Tropfen Blut spendeten. Die Forscher zogen auch das Nabelschnurblut zu Rate und analysierten die Inhaltsstoffe mit Hilfe einer speziell ausgerichteten Messenspektrometrie. Eine Datenbank mit etwa 3.500 Industriechemikalien diente als Referenz.


Quelle: scinexx.de

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