Dass Bewegung sich positiv auf den Verlauf von Krebserkrankungen auswirkt, ist bereits bekannt. Körperliche Aktivität kann etwa der durch die Erkrankung entstehenden Blutarmut entgegenwirken oder im Falle von Darmkrebs sogar das Sterberisiko verringern. Wie viel und welche Aktivität nötig ist um den Verlauf einer Krebserkrankung positiv zu beeinflussen haben Forscher:innen im Falle von Brustkrebs im Rahmen einer Studie untersucht.


Daten von fast 10.000 Frauen

Das Team rund um Renée Fortner vom Norwegischen Krebsregister wertete für seine Studie Daten aus der Nurses Health-Studie sowie der Nurses Health II-Studie aus. Diese Studien wurden 1976 bzw. 1989 gestartet und erforschen Krankheitsrisikofaktoren bei Frauen. In den beiden Studien sind Gesundheitsdaten von fast 240.000 US-amerikanischen Krankenschwestern erfasst.


Für ihre Studie verwendeten die Wissenschaftler:innen die Daten von insgesamt 9.308 Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren und die vor und nach der Diagnose alle zwei Jahre Auskunft über Dauer und Art ihrer sportlichen Betätigung erteilt. Die Forscher:innen rechneten die körperlichen Aktivitäten in eine einheitliche Maßeinheit um, um Vergleichbarkeit zu schaffen und ermittelten dann den Zusammenhang zwischen dem Sterberisiko der Frauen und ihrem Bewegungsniveau.

Sport beeinflusst den Krankheitsverlauf

Die Auswertung ergab, dass die Erkrankung nach der Krebstherapie umso günstige verlief je aktiver die Frauen waren. Bereits mäßige körperliche Aktivität erzielte einen Effekt – drei Wochenstunden zügiges Spazierengehen reichte aus, um das Sterberisiko der Patientinnen um 27 Prozent zu senken.

Das zeigt, welches Potenzial schon vergleichsweise moderate körperliche Aktivität hat. Frauen müssen keinen Marathon laufen oder sich nicht im Fitnessstudio völlig verausgaben. Sie profitieren schon von Trainingseinheiten, die jede in ihren Alltag einbauen kann„, so Fortner. Es sei zudem unerheblich, welches Aktivitätsniveau die Frauen vor ihrer Diagnose aufwiesen.

Sportart nahezu egal

Der Zusammenhang zwischen Bewegung und dem Sterberisiko war im Falle der Unterart des „Östrogenrezeptor-positiven“ Brustkrebses besonders deutlich. Diese Art der Brustkrebserkrankung macht in Deutschland etwa ein Viertel aller Brustkrebsdiagnosen aus. Wenn die Diagnose erst nach den Wechseljahren gestellt wurde, ließ sich der Erfolg der Krebstherapie sowie ihr weiterer Verlauf durch körperliche Aktivität ebenfalls besonders gut beeinflussen, so berichten die Forscher:innen. Es komme dabei auch nicht auf die Art der Bewegung an. „Wandern oder Radfahren, Tanzen oder Krafttraining: Jede Frau kann auswählen, was ihr am meisten liegt, und damit ihre eigene Erkrankung günstig beeinflussen„, so Fortner und sein Team.

via Deutsches Krebsforschungszentrum

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