In den letzten Monaten ist eine rege Diskussion rund um die KI ChatGPT entbrannt. Eines scheint bisher sicher: Wirklich verlassen kann man sich auf das Programm in seiner aktuellen Form nicht. Und erst recht nicht sollte man ihm die Leitung eines Start-Ups überlassen. Doch genau das hat ein Mann aus den USA getan. Mit einem Startbudget von 100 US-Dollar fällt dieses Experiment eher klein aus, aber interessant ist es dennoch.


100 US-Dollar als Budget für die KI

Der Mann hinter diesem Experiment heißt Jackson Greathouse Fall, ein Brand Designer aus den USA. Sein Experiment mit der KI GPT-4 ging kürzlich auf Twitter viral.


You are HustleGPT, an entrepreneurial AI. I am your human counterpart. You have $100, and your only goal is to turn that into as much money as possible in the shortest time possible, without doing anything illegal.“ Das waren die Instruktionen, mit denen Fall die KI fütterte.

Die erste Amtshandlung von GPT-4 war, Fall eine Affiliate-Marketing-Webseite rund um die Themen umweltfreundliche Produkte und Nachhaltigkeit aufzubauen. Die KI suchte sogar eine günstige Domain (GreenGadgetGuru.com) zum Preis von 8 Dollar und 16 Cents heraus.

Für das Logo wandte Fall sich an die KI DALL-E, den Image Generator von OpenAI. Er ließ durch ChatGPT Schlagwörter kreieren, die er dann in den Image Generator eingab. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Investoren steigen ein

Natürlich lieferte ChatGPT auch die Texte für die Webseite sowie Details, wie die Seite zu designen sei. Das Hosting für die Domain kostete Fall 29 US-Dollar. Nachdem die Seite online war, hatte er also noch 62,84 US-Dollar von seinem ursprünglichen Budget übrig. Davon gab er auf Geheiß von ChatGPT 40 US-Dollar für Werbung auf Facebook und Instagram aus.

Parallel suchte Fall nach Investoren und nahm am ersten Tag 1.378,84 US-Dollar ein. Der Wert seines Unternehmens beträgt inzwischen bereits 25.000 US-Dollar. Beide Zahlen sind unbestätigt.

Fall gab an, sein Experiment so lange es geht am Leben erhalten zu wollen.

Aufgrund seines Berufs als Brand Designer darf davon ausgegangen werden, dass Fall mehr der minder weiß, was er tut. Es handelt sich also nicht um den Fall eines absolut Ahnungslosen, der durch ChatGPT zum Business-Profi werden soll. Fall weiß mindestens, welche Fragen er der KI stellen soll.

Außerdem bleibt abzuwarten, ob das Investment sich für die Investoren bezahlt machen wird. Bis Dienstag nahm Fall mit der Webseite lediglich 109 US-Dollar ein, was gerechnet auf die investierte Woche an Arbeit eine eher schlechte Ausbeute ist.

Letztlich wird es sich eher um ein Marketing-Experiment handelt als um den ernsthaften Versuch, mit der Unternehmung Geld zu verdienen. Wie erfolgreich dieses Experiment sein wird, bleibt wohl abzuwarten.

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    9. Mai 2023 at 21:33

    Die Meßlatte für eine (starke) KI wäre der Innovationsgrad der Lösung. Ich stehe erst auf, wenn eine KI etwas tatsächlich Neues vorschlägt – alles andere betrachte ich als Schmuh.

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