Auch die Smartphone-Hersteller haben mit unsicheren Lieferketten und steigenden Rohstoffpreisen zu kämpfen. Immer stärker rückt daher das Thema Recycling in den Fokus. Theoretisch besteht hier durchaus ein gewaltiges Potenzial. Denn alleine in Deutschland sollen rund 200 Millionen alte Handys und Smartphones ungenutzt herumliegen. Bisher ist es den Unternehmen aber nur teilweise gelungen, diesen Rohstoffschatz zu heben. Helfen sollen dabei auch ungewöhnliche Kooperationen. So arbeitet der spanische Konzern Telefónica mit dem Nabu zusammen und verspricht, im Gegenzug für eigesammelte alte Handys den Naturschutz zu unterstützen. Vodafone hingegen geht nun einen etwas anderen Weg. Die britische Firma kooperiert mit der niederländischen Organisation Closing the Loop. Das Versprechen: Für jedes neu verkaufte Smartphone wird ein altes recycelt. Allerdings stammen die nicht mehr benötigten Handys nicht aus Deutschland, sondern aus Afrika. Konkret stehen hier die Länder Nigeria, Kamerun und Ghana im Fokus.


In Afrika fehlt es noch an der nötigen Recycling-Infrastruktur

Alle drei Länder haben gemeinsam, dass es dort bisher keine geeignete Infrastruktur zum Recycling von Elektroschrott gibt. Zu Beginn sollen die alten Mobiltelefone daher eingesammelt und nach Europa verschifft werden. Hierzulande können dann die wertvollen Rohstoffe zurückgewonnen werden. Später einmal ist aber geplant, auch in den Ländern selbst die notwendigen Strukturen zu etablieren. Dies könnte für dringend benötigte Arbeitsplätze sorgen. Ganz neu ist diese Idee nicht: Unter der Führung von Ruanda versuchen verschiedene afrikanische Länder bereits, das Thema Recycling-Expertise voranzutreiben und daraus einen Jobmotor zu machen. Vodafone plant zudem mit lokalen Organisationen zusammenzuarbeiten, die die alten Handys einsammeln und dafür an den Erlösen beteiligt werden. Ersten Schätzungen zufolge geht das Unternehmen davon aus, auf diese Weise pro Jahr mindestens eine Million alte Handys recyceln zu können. Dies wäre ein durchaus signifikanter Beitrag zum Umweltschutz in den betroffenen Ländern.


Die Menge an Elektroschrott nimmt immer weiter zu

Grundsätzlich steigt die von der Weltgemeinschaft produzierte Menge an Elektroschrott seit vielen Jahren immer weiter an. So wurde im Jahr 2019 die Rekordmenge von 53,6 Millionen Tonnen vermeldet. Für das Jahr 2030 hingegen prophezeien Experten sogar einen Wert von über 70 Millionen Tonnen. Bessere Recycling-Strukturen können helfen, diese Problematik zu lindern. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, die Lebensdauer der Produkte zu erhöhen und so weniger Schrott entstehen zu lassen. Hier wiederum steht das Thema der Reparatur im Fokus. Smartphone-Hersteller nehmen in diesem Punkt aber nicht gerade eine Vorbildfunktion ein. So lässt sich oftmals nicht einmal mehr der Akku einfach austauschen. Auch in vielen anderen Punkten wird die einfache Reparatur immer stärker erschwert. Vodafone hat nun grundsätzlich angekündigt, die Lebensdauer der eigenen Produkte erhöhen zu wollen. In Sachen Reparatur verwies das Unternehmen allerdings lediglich auf seinen eigenen Service.

Via: Vodafone

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