Dass Wälder in vielen Bereichen eine wichtige und wertvolle Rolle spielen, ist schon seit längerem bekannt. So können Waldspaziergänge der Gesundheit nützen, die Bäume filtern Schadstoffe aus der Luft und die Wälder wirken wie natürliche CO2-Speicher und helfen so auch beim Kampf gegen den Klimawandel. Eine Studie der Unternehmensberatung „Boston Consulting Group“ hat nun versucht, diese unbestrittenen Vorteile einmal in einem konkreten Wert zu erfassen. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass der globale Waldbestand einen Wert von 132 Billionen Dollar besitzt. Bis zu neunzig Prozent entfallen auf den Beitrag zum Klimaschutz. Genau hier droht aber eine Art Negativspirale. Denn wenn Wälder zerstört werden, befeuert dies den Klimawandel – was letztlich dann auch wieder den Wäldern schadet.


Es droht ein gewaltiger Wertverlust für die Menschheit

Problematisch ist zudem die Tatsache, dass sich mehr als die Hälfte des globalen Waldbestandes auf nur fünf Länder konzentriert: Russland, Brasilien, Kanada, die USA und China. Denn theoretisch müsste ein Großteil der Schutzmaßnahmen für die Wälder in diesen Staaten stattfinden – und wohl auch von diesen finanziert werden. Profitieren würde davon aber die komplette Weltgemeinschaft. Bisher ist es nicht gelungen, einen Mechanismus zu etablieren, der hier für einen gewissen Ausgleich sorgt. Die Köpfe hinter der Studie warnen zudem vor einem gewaltigen Wertverlust. Ihren Berechnungen zufolge könnte der Wert der Wälder bis zum Jahr 2050 um mehr als ein Drittel sinken. Verantwortlich sind dafür vor allem fünf Faktoren: Landnahme, die Auswirkungen des Klimawandels, nicht nachhaltige Forstwirtschaft, abiotische Störungen – etwa Waldbrände – und biotische Störungen – beispielsweise der Befall durch Schädlinge.


Die Experten empfehlen eine Reihe von Maßnahmen

Um den Wertverlust zu verringern schlagen die Experten ein ganzes Bündel an Maßnahmen vor. Darin enthalten ist beispielsweise die Idee, verloren gegangene Wälder schnell wieder aufzuforsten. Außerdem soll der Fleischkonsum reduziert und die Erderwärmung auf maximal zwei Grad begrenzt werden. Auch dann allerdings ist noch mit einem Rückgang der Wälder zu rechnen. So kalkulierten die Forscher für diesen Fall mit einem Wertverlust von rund zehn Prozent. Um den aktuellen Stand zu bewahren wären zudem noch einmal deutlich schwerwiegendere Maßnahmen nötig. Riesige Waldflächen dürften dann nur noch nachhaltig bewirtschaftet werden. Außerdem wären Aufforstungen auf einer Fläche nötig, die größer als Australien ist. Aktuell befinden wir uns allerdings in der konträren Entwicklung: Die Corona-Krise hat zu noch mehr Waldzerstörungen geführt als sonst.

Via: BCG

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