Die Reichweite gilt auch weiterhin noch als abschreckender Faktor, wenn es um den Kauf von Elektroautos geht. Interessenten scheuen die Ladestops und befürchten, ihr Fahrverhalten umstellen zu müssen, wenn sie sich für ein Elektroauto entscheiden. Könnte man diese laden, während sie fahren, würde sich diese Problematik nicht stellen. Tests auf einer Spezialstrecke verliefen nun erfolgreich.


Auf der Teststrecke „Arena del Futuro“ in Italien konnte ein Fiat 500 beim Fahren aufgeladen werden.
Bild: Stellantis

DWPT: Gleichstrom unter dem Asphalt

Dynamische drahtlose Energieübertragung (DWPT) heißt die Technologie, dank der Ladestopps mit Elektroautos vielleicht irgendwann der Vergangenheit angehören können. Mit ihr können die Akkus auch bei hohen Geschwindigkeiten während der Fahrt geladen werden, teilten die Automobilunternehmen Stellantis und Iveco mit. Auf einer Spezialstrecke in Italien testeten sie die Technologie – mit vielversprechenden Ergebnissen. Laut Anne-Lise Richard, Chefin der entsprechenden Businessunit von Stellantis, sprach von einem Beweis, dass induktive Ladetechnologie eine Zukunftstechnologie sei.

DWPT ist ein System, das auf Leiterschleifen unter dem Asphalt basiert und die Energie dann direkt an PKW, LKW und Busse übertragen können. Die Technologie kann an alle Fahrzeuge mit entsprechendem „Empfänger“ angepasst werden. Die Aufgabe des Empfängers ist es, die Energie von der Straßeninfrastruktur zu empfangen und direkt an den Elektromotor zu senden. In den Leiterschleifen fließt Gleichstrom, sodass Umwandlungsvorgänge der regenerativ gewonnen Energien unterbleiben können. Außerdem werden so Leistungsverluste minimiert. Gleichstrom hat außerdem den Vorteil, dass dünnere Kabel als bei der Verteilung von Wechselstrom verwendet werden, die theoretisch sogar aus Aluminium statt aus Kupfer sein könnten.


Quasi unendliche Reichweite

Unser langfristiger Strategieplan ‚Dare Forward 2030‘ basiert auf dem Ziel, allen Menschen modernste Mobilitätsfreiheit zu ermöglichen. Dieses Projekt ist somit die Quintessenz dessen, was wir als Unternehmen anstreben. Unsere Zusammenarbeit mit dieser Gruppe von hervorragenden Partnern hat bewiesen, dass die induktive Ladetechnologie in der Lage ist, unsere elektrifizierte Zukunft anzutreiben. Derartige gemeinsame Projekte sind spannende Schritte auf dem Weg zu einer längeren Batterielebensdauer, größerer Reichweite, höherer Energieeffizienz, kleinerer Batteriegröße, herausragender Leistung, weniger Gewicht und geringeren Kosten„, so Richard.

In den Tests konnte gezeigt werden, dass der eingesetzte Fiat 500 Elektro, mit typischer Autobahngeschwindigkeit fahren kann, ohne dass er dabei auf Energie aus seiner Batterie zurückgreifen muss. Die Effizienz des Energieflusses vom Asphalt zum Auto ist dabei mit der typischen Effizienz von Schnellladestationen vergleichbar. Der Fahrer muss deshalb zum Laden nicht anhalten. Theoretisch wäre so auf derartigen Strecken eine quasi unendliche Reichweite denkbar. Das System kommt dabei ohne offenliegende Kabel aus.

Während der Tests fuhr außerdem ein ein Maserati Grecale Folgore auf der Strecke – ein vollelektrischer Maserati. Der Autohersteller will bis 2025 seine gesamte Produktpalette elektrifizieren.

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