Wasserstoff: Für viele ist das eher unscheinbare Gas der Hoffnungsträger der Zukunft, wenn es um grüne Energieerzeugung geht. Doch in Deutschland bewegte sich bis jetzt kaum etwas in diese Richtung, zumindest lässt sich unser Land ganz sicher nicht als Vorreiter auf diesem Gebiet bezeichnen. Vielleicht ändert sich das bald, nicht nur, weil es im Emsland nun endlich losgeht, sondern auch, weil Sachsen ebenfalls ganz groß rauskommen will.


Wasser ist die Grundlage des Lebens — und Wasserstoff vielleicht unsere energetische Zukunft

Rechtliche Grundlagen müssen noch geschaffen werden

Get H2, so heißt die neue Wasserstoff-Initiative von RWE, die einen Rekord anvisiert: In Lingen will der Energieriese die erste 100-Megawatt-Anlage der Welt bauen, die allein auf Wasser und Windenergie setzt. Angeschlossen werden soll ein 130 Kilometer langes Netzwerk bis nach Gelsenkirchen. Im Moment geht es noch darum, die rechtlichen Grundlagen für das ambitionierte Projekt zu schaffen; die Landesregierung von Niedersachsen hat schon eine entsprechende Bundesratsinitiative gestartet. Es soll eine Befreiung von der EEG-Umlage während des Abschreibungszeitraums geben und weitere politische Weichenstellungen, um die Erzeugung, den Transport und die Speicherung des Wasserstoffs in großem Umfang sicherzustellen.

Auch Sachsen geht ins Geschirr: Vorreiterrolle in Sachen H2

Gleichzeitig will das Bundesland Sachsen nun Vorreiter in Sachen grüner Energie aus Wasserstoff werden. Nach dem Motto: Kohle war gestern, die Zukunft gehört dem H2 entwickelt das Energie- und Umweltministerium derzeit eine eigene Wasserstoffstrategie. Vier wichtige Wissenschaftsstandorte in Sachsen beschäftigen sich schon viele Jahre mit dem Thema Energie aus Wasserstoff, sogar länger als die Bundesregierung. Dazu gehört das Fraunhofer Institut ebenso wie die Technischen Universitäten Chemnitz, Freiberg und Dresden. Wegen der Corona-Pandemie rechnet das sächsische Energie- und Umweltministerium damit, dass sich die Kabinettsreife der H2-Strategie noch bis zur ersten Hälfte des Jahres 2021 verzögert, dann soll es aber losgehen. Die Energiegewinnung durch Elektrolyse wird dabei helfen, die »Dunkelflauten« in Deutschland zu überbrücken. Denn: Wasserstoffenergie ist keinesfalls so volatil wie Strom aus Sonne und Wind, sondern zuverlässig verfügbar.


Eine weitere wichtige Säule der grünen Energieversorgung sind Batterien. In diesem Zusammenhang bahnt sich ein spannendes Projekt in Großbritannien an, das den Namen »First Graphene« trägt. In dem neuen Verfahren entstehen leistungsstarke Graphenprodukte und Wasserstoff als Nebenprodukt. Das Graphen dient als Rohstoff zur Batterienproduktion, während der Wasserstoff als echtes grünes H2 ohne zugehörige Kohlenstoffprodukte als Energieträger herhält. Die Zukunft nimmt schon heute Gestalt an!

Quelle: noz.de, mdr.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.