Darmkrebs ist in Deutschland aktuell die zweithäufigste Krebserkrankung – etwa sechs Prozent der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Die Behandlung besteht dabei zumeist aus einer Operation, bei der der Chirurg versucht alle Krebszellen zu entfernen. Dies gelingt oftmals allerdings nicht, so dass anschließend mit einer kräftezehrenden Chemotherapie versucht wird, die übrig gebliebenen Zellen zu zerstören. Forscher des „Massachusetts Insitute of Technology“ haben nun allerdings einen anderen vielversprechenden Ansatz entwickelt: Ein spezielles Hydrogel soll dabei gezielt an die richtige Stelle gebracht werden und dort die Krebszellen auf drei verschiedene Arten attackieren. Erweist sich die Methode als erfolgreich, könnte sie eine Rückkehr der Krebserkrankung verhindern.


Die neue Methode wurde bereits erfolgreich bei Mäusen getestet

Zunächst enthält das Hydrogel dabei kleine Nanopartikel aus Gold. Diese werden durch die körpereigene Temperatur erwärmt und sollen die Krebszellen dann thermisch zerstören. Anschließend wird ein Krebsmedikament freigesetzt, das auch bei der klassischen Chemotherapie zum Einsatz kommt – allerdings durch den gezielten Einsatz weniger Nebenwirkungen mit sich bringt. In einem letzten Schritt sorgen dann hitzeresistente Nanopartikel dafür, dass bei den noch vorhandenen gesunden Zellen ein bestimmtes Gen deaktiviert wird. Dieses ist für die Verwandlung in Tumorzellen verantwortlich und soll so unschädlich gemacht werden. Bei Mäusen haben die Wissenschaftler mit der neuen Behandlungsmethode dabei bereits erstaunliche Erfolge verzeichnet.


Das Hydrogel kann auch bereits im Vorfeld einer Operation zum Einsatz kommen

So kehrten die Krebszellen in rund vierzig Prozent der Fälle zurück, wenn keine Nachbehandlung mit Hilfe des Hydrogels stattfand. Durch den Einsatz der neuen Technik hingegen konnte dieser Wert auf null gesenkt werden. Nach Angaben der Forscher kann das Hydrogel zudem auch bereits im Vorfeld der Operation zum Einsatz kommen – beispielsweise um die Größe des Tumors zu reduzieren. In den kommenden Monaten soll die Methode nun zunächst an größeren Tieren getestet werden. Können dort dann ähnliche Erfolge erzielt werden, soll der neue Behandlungsansatz zeitnah auch bei Studien mit menschlichen Probanden getestet werden. Langfristig wäre dann auch der Einsatz bei anderen Krebsarten denkbar.

Via: Science Alert

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